Microsoft gibt Lizenzgebühren für FAT-Dateisystem bekannt
Je Gerät aus der Unterhaltungselektronik, das mit dem Dateisystem arbeitet, verlangen die Redmonder nach ihrer neuen Lizenzpolitik 0,25 US-Dollar; die Lizenzierung von ClearType kostet zwischen 1 und 3 US-Dollar pro Gerät.
Nach der Vorstellung seiner neuen Lizenzpolitik am gestrigen Mittwoch hat Microsoft mittlerweile auch die Kosten für die Lizenzierung bestimmter Technologien bekannt gegeben. Der Redmonder Konzern bietet ab sofort unter anderem eine Technologie- und Patent-Lizenz für sein Dateisystem FAT an. Damit sollen Unternehmen eine vereinfachte Möglichkeit bekommen, Microsoft-Techniken für den Einsatz bei FAT-Dateisystemen zu nutzen.
Hersteller bekommen mit der Lizenz die Erlaubnis, Speichermedien wie Flash Memory mit dem Dateisystem zu formatieren und dafür Microsoft-eigene Techniken zu nutzen. Weiter gilt die Lizenz dann entsprechend für Unterhaltungselektronik, die mit FAT arbeitet; das sind laut Microsoft unter anderem Digitalkameras, Videokameras, tragbare Audio- und Videoabspielgeräte, Multifunktionsdrucker und Fernsehgeräte. Die Lizenz kostet 0,25 US-Dollar pro Einheit bis zu einer maximalen einmaligen Summe von 250.000 US-Dollar je Hersteller. Damit die Interoperabilität von Medien und Geräten mit PCs gewährleistet bleibt, müssen sich die Lizenznehmer an die von Microsoft erarbeiteten Spezifikationen halten.
Die Redmonder datieren die Entwicklung von FAT auf das Jahr 1976 zurück und erwähnen im Zusammenhang mit der Lizenzierung von Microsoft-Technik vier Patente (US-Patentnummern 5,579,517, 5,745,902, 5,758,352 und 6,286,013), bezieht aber nicht näher spezifizierte weitere bereits erteilte oder bislang nur beantragte Patente in das FAT-Lizenzabkommen mit ein. FAT basiere auf Entwicklungen bei der Programmiersprache Basic und habe es ermöglicht, Daten auf einer Floppy zu speichern. Heute sei FAT allgegenwärtig auf Speichermedien, Computern und Handhelds.
Die FAT-Lizenzierung ist Teil des neuen Lizenzierungsprogramms, in dessen Rahmen das Unternehmen auch Lizenzgebühren auf die ClearType-Technik erhebt. Durch ClearType soll beispielsweise die Schrift auf LC-Displays schärfer dargestellt werden. Die ClearType-Lizenz kostet 1 US-Dollar je Mobiltelefon oder Handheld, 2 US-Dollar je PC und 3 US-Dollar je Tablet PC. Hier beansprucht Microsoft insgesamt 10 Patente für sich (US-Patentnummern 6,188,385, 6,219,025, 6,239,783, 6,307,566, 6,225,973, 6,243,070, 6,393,145, 6,421,054, 6,282,327 und 6,624,828). (anw)