Infineon prüft weiter Umzug

Entgegen anderslautenden Berichten sagte ein Infineon-Sprecher, es habe keine Verhandlungsrunden mit der bayrischen Staatsregierung zum Thema Umzug gegeben.

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  • dpa

Ein Umzug der Konzernzentrale des Chipherstellers Infineon ist noch nicht vom Tisch. "Wir arbeiten weiterhin an unseren Steueroptimierungsplänen", sagte ein Infineon-Sprecher der dpa. Es habe keine Verhandlungen mit der bayerischen Staatsregierung zu diesem Thema gegeben. Der Focus hatte berichtet, Pläne zur Verlagerung des Sitzes oder von Kernbereichen des Konzerns ins Ausland seien auf absehbare Zeit verworfen worden.

Die Pläne für einen Umzug hatten im Frühjahr für heftige Kritik der Gewerkschaften gesorgt. Auch im Aufsichtsrat gab es viele kritische Stimmen. Im Gespräch war unter anderem ein Umzug in die Schweiz, die USA oder nach Asien. In den vergangenen Monaten ist es aber merklich ruhiger um dieses Thema geworden. Laut Focus konnten die bayerische Staatsregierung und die beteiligten Gemeinden Infineon mit zahlreichen Zugeständnisse in Deutschland halten. Der Infineon-Sprecher sagte dagegen: "Es gab keine Verhandlungsrunden zum Thema Verlagerung."

Dem Focus-Bericht zu Folge soll Infineon für die 2005 in Neubiberg bei München geplante Zentrale "Campeon" eine Autobahnanbindung erhalten, außerdem Hilfe bei einem Betriebskindergarten und die Zusage, dass für qualifizierten Mitarbeiternachwuchs wichtige Studiengänge erhalten bleiben.

In den vergangenen drei Geschäftsjahren hatte die Infineon Technologies AG hohe Verluste eingefahren und daher nur wenig Steuern bezahlt. Zudem bekam Infineon in der Vergangenheit öffentliche Unterstützung für Werke in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2003/04 will Konzernchef Ulrich Schumacher wieder schwarze Zahlen schreiben. Wegen der hohen Steuerbelastungen in Deutschland sieht er sich gegenüber den Konkurrenten im Nachteil. (dpa) / (anw)