CES

Auf ein Neues: Samsung-Systemkamera NX10

Den bislang von Micro-FourThirds dominierten Markt spiegelloser Systemkameras will Samsung mit einem eigenen Konzept – und einem eigenen, neuen Bajonett – aufmischen: Die NX10 setzt auf einen APS-C-Sensor mit 14 Megapixeln.

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Von
  • Carsten Meyer

Den bislang von Micro-FourThirds dominierten Markt spiegelloser Systemkameras will Samsung mit einem eigenen Konzept – und einem eigenen, neuen Bajonett – aufmischen: Die lange erwartete und nun zur CES vorgestellte NX10 setzt auf einen APS-C-Sensor mit 14 Megapixeln.

Samsung NX10, hier mit dem "Pancake" 30/2.0

Als Hauptargument für diesen durchaus mutigen "ersten Schritt im Alleingang" (wie ihn kürzlich erst Ricoh wagte) nennt der Hersteller die größere Fläche des APS-C-Sensorformats im Vergleich zu den bei Panasonic und Olympus gebräuchlichen FourThirds-Bildaufnehmern. Das erleichtert den kreativen Umgang mit begrenzter Schärfentiefe und liefert vom Prinzip her rauschärmere Bilder – bei gleicher Pixelzahl sind die Fotodioden eines APS-C-Sensors rund 50 Prozent größer als die eines FourThirds-Typs. Außerdem bleibt es bei dem von Spiegelreflexkameras (und natürlich vom Kleinbildfilm) gewohnten 2:3-Seitenverhältnis. Der CMOS-Sensor ist der gleiche wie in der Samsung-Spiegelreflex GX20, einer weitgehend baugleichen Schwester der Pentax K20D. Eine Ultraschall-Reinigung ist eingebaut, nicht jedoch ein Bildstabilisator.

Wie die Micro-FourThirds-Modelle von Panasonic und Olympus besitzt die NX10 einen elektronischen Sucher im angedeuteten "Spiegelkasten", der hier nur noch den Aufklappblitz beherbergt. Das Sucher-Display löst VGA auf (921.000 Subpixel), während es der rückseitige 3"-AMOLED-Monitor auf immerhin 614.000 Subpixel bringt. Vorteil der OLED-Technik gegenüber den LCDs sind der extrem weite mögliche Betrachtungswinkel und der konstant hohe Kontrast auch bei seitlichem Einblick. Die Videofunktion der NX10 liefert 1280 × 720 Pixel bei 30 fps, aufgezeichnet wird im MPEG4/H.264-Format. Die Serienbildgeschwindigkeit lässt sich per Burst Mode von 3 auf 30 Bilder pro Sekunde steigern, die Auflösung wird dabei allerdings auf 1472 × 976 Pixel beschränkt.

Ein neues Bajonett – hier mit einem Auflagenmaß (Abstand Sensor zur Auflagefläche) von 27 mm – bedingt auch neue Objektive. Während man bei den Micro-FourThirds-Kameras per Adapter auch auf das inzwischen recht stattliche FourThirds-Sortiment zurückgreifen kann, hat man bei Samsung derzeit nur drei NX10-Objektive (erstaunlicherweise ohne das bei Samsung oft zu findende Schneider-Kreuznach-Label) zur Auswahl: Ein besonder flaches, recht lichtstarkes 30-mm-"Pancake" (vgl. 45 mm KB), ein 18-55er Standardzoom und ein 50-200er Telezoom. Die ohne Objektiv 123 × 87 × 39,8 mm große und rund 400 g schwere Kamera soll in den Farbvarianten Schwarz und Silber in den Handel gelangen, als Verkaufspreis nannte der Hersteller 649 Euro. Ob Samsungs langjähriger Kooperartionspartner Pentax das NX-System übernehmen will, ist noch nicht bekannt. (cm)