Festplatten: Wenn defekt, dann in durchschnittlich unter drei Jahren

Die meisten Festplattendefekte treten auf, wenn die HDDs noch recht jung sind. Das zeigen Untersuchungen anhand Tausender Modelle.

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(Bild: hispan/Shutterstock.com)

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Der Cloud-Rechenzentrenbetreiber Backblaze hat anhand von 17.155 kaputten Festplatten ausgewertet, in welchem Zeitraum die Defekte aufgetreten sind. Die Antwort: nach durchschnittlich zwei Jahren und sechs Monaten.

Backblaze hat die Statistik aufgestellt, nachdem Secure Data Recovery über diese Metrik anhand von 2007 kaputten Festplatten berichtet hatte. Letztere Firma kam auf zwei Jahre und zehn Monate – das Ergebnis weicht aufgrund der geringeren Festplattenanzahl und der Verteilung von Hersteller sowie Kapazität ab. Beide Ergebnisse befinden sich jedoch in einem ähnlichen Rahmen.

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würden Defekte bei kleinen Festplatten später auftreten: Die kaputten 2-TByte-HDDs quittierten ihren Dienst nach durchschnittlich 3,5 Jahren, Modelle mit 1 TByte erst nach vier Jahren und sieben Monaten. Festplatten mit Kapazitäten ab 12 TByte liegen hingegen bei weniger als zwei Jahren, ab 16 TByte sogar unter einem Jahr.

Backblaze mahnt bei der Betrachtung jedoch zur Vorsicht: Die Datensätze bei den kleinen Festplatten bis einschließlich 5 TByte Kapazität sind abgeschlossen. Entsprechende Modelle setzt die Firma nicht mehr ein. Bei den hochkapazitiven HDDs dürfte sich die Statistik in den nächsten Jahren noch verschieben, wenn Defekte im späteren Nutzungsverlauf dazukommen.

Die durchschnittliche Zeit bis zum Defekt, nach Festplattenmodell sortiert. Obacht: Die letzten zwei Spalten gehören zusammen, Defekte bei der WD10EADS etwa traten nach durchschnittlich vier Jahren und acht Monaten auf.

(Bild: Backblaze)

Nimmt man nur Modellreihen in die Statistik auf, die Backblaze nicht mehr in den eigenen Rechenzentren einsetzt, steigt die durchschnittliche Zeit bis zum Defekt bereits um einen Monat auf zwei Jahre und sieben Monate.

Unter den Festplatten mit 14 und 16 TByte Kapazität zeigen sich insbesondere die Modelle von Western Digital als robust. Die auf die Lebenszeit umgerechnete jährliche Ausfallrate liegt je nach Serie bei 0,15 bis 0,29 Prozent. Bei allen eingesetzten HDDs von Seagate und Toshiba ist sie bislang deutlich höher – im Falle von Seagates 14-TByte-Modell ST14000NM0138 mit einem Negativausreißer von hohen 5,32 Prozent. Modelle mit 18 TByte Speicher oder mehr setzt Backblaze bisher noch nicht in größeren Stückzahlen ein.

(mma)