RSA-768 geknackt

Ein internationales Forscherteam konnte nun die als RSA-768 bekannte Zahl in ihre beiden Primfaktoren zerlegen. RSA-Verschlüsselung mit 768 Bit langen Schlüsseln muss somit fortan als geknackt gelten.

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Von
  • chr
  • Daniel Bachfeld

Wissenschaftler haben eine 768 Bit lange Zahl mit 232 Dezimalstellen in ihre beiden Primfaktoren zerlegt. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in einem Artikel. Bei der Zahl handelt es sich um die im Rahmen der RSA Challenge als RSA-768 veröffentlichte Ziffernfolge. RSA-Verschlüsselung mit 768 Bit langen Schlüsseln muss somit fortan als geknackt gelten.

Das Team mit Mitgliedern aus der Schweiz, Japan, Deutschland, Frankreich, den USA und den Niederlanden benötigte für die Faktorisierung rund zweieinhalb Jahre. Mit dem ersten Rechenschritt, der Polynomial Selection, war ein Cluster aus 80 PCs ein halbes Jahr lang beschäftigt. Der zweite und wesentlich aufwendigere Schritt, das Sieving, dauerte etwa zwei Jahre auf einem Cluster aus mehreren hundert Rechnern. Laut den Wissenschaftlern wäre ein einzelner Opteron-Prozessor mit 2 GByte RAM rund 1500 Jahre mit dem Sieben beschäftigt gewesen.

Weil RSA-512 vor rund einem Jahrzehnt geknackt wurde, gehen die Forscher davon aus, dass die Rechenleistung zum Bewältigen von RSA-1024 in rund zehn Jahren zur Verfügung stehen dürfte. Ihre Empfehlung lautet daher, alle RSA-Schlüssel mit 1024 Bit bis spätestens 2014 aus dem Verkehr zu ziehen.

Siehe dazu auch:

(dab)