Intel torpediert AMDs CeBIT-Auftritt
Intel hat dem Prozessorhersteller AMD per einstweiliger Verfügung untersagen lassen, die Bezeichnung „MMX" zu benutzen.
Intel hat dem Prozessorhersteller AMD per einstweiliger Verfügung untersagen lassen, die Bezeichnung „MMX" zu benutzen. AMD präsentiert auf der CeBIT erstmalig den „K6", einen x86-kompatiblen Prozessor der sechsten Generation. Er bietet ein ähnliches Leistungsniveau und dieselben Multimedia-Erweiterungen wie Intels Spitzenprodukt Pentium II („Klamath").
Das im Eilverfahren beim Landgericht Braunschweig erwirkte Verbot wurde auf der CeBIT am Samstagnachmittag um 14 Uhr zugestellt. AMD war dadurch die Chance genommen, sich rechtzeitig mit einem Einspruch gegen den Richterspruch zur Wehr zu setzen. Dies ist erst am Montag möglich, und die Entscheidung kann sich bis zum Dienstag hinziehen. Da die CeBit bereits am Mittwoch endet, hätte Intel mit dieser Taktik die K6-Präsentation ihres Konkurrenten auf der größten Computershow der Welt wirkungsvoll gestört.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist nicht etwa ein Streit über die rechtmäßige Benutzung der MMX-Technologie durch AMD. Dies ist unstrittig durch ein gegenseitiges Lizenzabkommen gedeckt. Intel geht es lediglich darum, daß AMD die Bezeichnung MMX nicht verwendet. Laut Angaben von AMD hat Intel bislang aber lediglich Anträge auf die Warenzeicheneintragung in den USA und in Deutschland gestellt. Eine rechtswirksame Anerkennung gebe es bislang noch nicht, da AMD gegen die entsprechenden Anträge Einspruch eingelegt habe. Nach Ansicht von AMD handelt es sich bei MMX nämlich um eine Abkürzung für MultiMedia Extension, und Abkürzungen seien generell nicht schützbar. Intel bestreitet dagegen den Abkürzungscharakter von „MMX". Seltsam nur, daß MMX in den ersten Intel-Dokumenten noch als Abkürzung für MultiMedia Extension auftaucht. Erst in neueren Veröffentlichungen spricht Intel von einem Eigennamen. (gs)