Studie: Microsoft als Jobmotor

Ein Institut der Universität Münster bescheinigt Microsoft in zwei Studien, dass der Konzern Arbeitsplätze bei Partnern im IT-Sektor schaffe und dass Open Source keine Alternative zum kommerziellen Softwaremarkt darstelle.

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Von
  • dpa

"Microsoft wirkt in Deutschland als Jobmotor", sagte Jürgen Gallmann, Chef der deutschen Niederlassung von Microsoft, bei der Vorlage einer Studie zum Microsoft-Geschäftsmodell. "Jedem einzelnen unserer 1500 Microsoft-Mitarbeiter lassen sich direkt 51 Arbeitsplätze in der deutschen IT-Industrie zurechnen. Damit können wir von 76.000 Arbeitsplätzen bei unseren Partnern sprechen, die direkt mit Microsoft in Deutschland zu tun haben."

Das Muenster Institute of Computational Economics (MICE) an der Universität Münster hatte im Auftrag von Microsoft Deutschland errechnet, dass sich bei den untersuchten Partnerunternehmen 11,2 Milliarden Euro Umsatz auf die Verbindung mit Microsoft zurückführen lassen. Damit könnten jedem Euro Umsatz von Microsoft selbst rund 7,5 Euro Umsatz bei den Partnern zugerechnet werden. Generell liege der Umsatz der Microsoft-Partner über dem Durchschnitt auf dem IT-Markt.

In einer weiteren Studie kommt das MICE zum Schluss, dass freie Software wie das Betriebssystem Linux aus volkswirtschaftlicher Sicht keine geeignete Alternative zum kommerziellen Softwaremarkt darstelle. "Wenn Software unentgeltlich verfügbar ist, entstehen mit ihrer Entwicklung anders als auf dem kommerziellen Markt auch keine Erlöse, Einkommen, Arbeitsplätze und Steuern. Mit Dienstleistungen, die an die Software anknüpfen, können die Umsatzausfälle beim Softwarevertrieb nicht wieder erwirtschaftet werden", sagte Stefan Kooths, der Leiter des Forschungsprojektes an der Universität Münster. Der Wissenschaftler warnte vor einer staatlichen Unterstützung von Gratissoftware-Projekten zum Beispiel durch öffentliche Universitäten.

Gallmann betonte, die Studie solle dazu beitragen, dass die Debatte um Open-Source- und kommerzielle Software auf der Basis von Fakten geführt werde, nicht auf der Basis von Emotionen. Befürworter der Open-Source-Software argumentieren dagegen, dass der Einsatz von Linux oder anderen Open-Source-Produkten die Abhängigkeit von einem Monopolanbieter verhindere und die mittelständische Software-Branche in Deutschland fördere, weil es eben nicht nur um Gratissoftware gehe. (dpa)/ (tol)