Mit Netdata Infrastruktur überwachen

Netdata sammelt und visualisiert Monitoring- und Metrikdaten von über 300 verschiedenen Diensten und Geräten. Die Visualisierung erfolgt in der Cloud.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz
Inhaltsverzeichnis

Monitoring, Alerting und Trending (MAT) sind Standardaufgaben im Rechenzentrum der Gegenwart, aber nur selten das Lieblingsthema von Administratorinnen und Administratoren. Netdata verspricht viel Leistung bei wenig Aufwand. Das Open-Source-Werkzeug kommt mit fertiger Integration für über 300 Dienste und Geräte daher. Es bietet eine umfassende, kostenlose Visualisierung der gesammelten Daten über einen Cloud-Dienst und kann seine Daten zudem etlichen anderen Produkten wie Zeitreihendatenbanken zur Verfügung stellen.

Besonders heben seine Autoren dabei hervor, dass Netdata (Download via GitHub) denkbar leicht zu installieren ist. Im Kern besteht das Produkt aus einem Agenten, der auf den zu überwachenden Systemen laufen muss und dort Monitoring- und Metrikdaten einsammelt. Der Agent liegt als fertiges Paket im .deb- oder .rpm-Format für die gängigsten Distributionen vor, lässt sich aber ebenso gut in Form eines Docker-Containers ausrollen. Obendrein ist der Agent ausgesprochen effizient: Auf einer aktuellen Maschine beansprucht er weniger als ein Prozent der Leistung eines einzelnen CPU-Kerns für sich. Die gesammelten Daten speichert er zunächst lokal ab. Zudem bietet er ein eigenes GUI, über das sich die gesammelten Daten für ein spezifisches System einsehen lassen.

Sehr sinnvoll ist diese Art der Netdata-Nutzung allerdings nicht. Wer das volle Potenzial des Werkzeugs ausnutzen möchte, legt sich einen Account auf netdata.cloud an und verbindet die Netdata-Agenten auf seinen Systemen mit dem Dienst. Der Cloud-Service des Produkts visualisiert die Daten sämtlicher überwachter Systeme und wendet zugleich vorkonfigurierte Monitoringregeln auf diese Daten an, um Anomalien zu erkennen und nötigenfalls Alarm zu schlagen. Der gesamte Prozess geht – wenn keine Sicherheits- oder Complianceprobleme im Weg stehen – sehr schnell, was die Netdata-Autoren explizit betonen. Wo man bei anderen Produkten anfangs viel Zeit in die Konfiguration und das Regelwerk für MAT investiert, ist Netdata innerhalb weniger Minuten mit seinem kompletten Featureset am Start.