Sonys Xperia 1 V mit Stacked-Sensor und als Monitor für Alphas

Sonys neues High-End-Smartphone bringt drei Kameras und einen neuen Sensor mit. Stark erweitert wurden die Videofunktionen, intern wie extern.

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Rückseite des Smartphones Xperia 1 V mit drei Kameramodulen.

Drei Kameras mit Zeiss-Branding, eine mit dem neuen Exmor-T-Sensor

(Bild: Sony)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Ernst
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Im Juni will Sony das Xperia 1 V ausliefern. Dies teilte das Unternehmen jetzt mit, nachdem seit Monaten immer wieder über einen neuen Sensor für die Hauptkamera des Handys spekuliert wurde. Dieser findet sich unter dem Namen "Exmor T for mobile" nun tatsächlich im Gerät.

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Dabei handelt es sich um einen Photonenfänger in Stacked-CMOS-Bauweise, bei dem Fotodiode und Pixeltransistor in verschiedenen Schichten (stacked) gefertigt werden. Dadurch soll der Bereich, in dem Licht einfallen kann, stark vergrößert sein. Details dazu finden sich in einer früheren Meldung.

Ursprünglich war von japanischen Wirtschaftsmedien erwartet worden, dass dieser neue Exmor-Sensor im nächsten iPhone erscheinen sollte, nun ist er aber doch in einem Sony-Smartphone zu finden. Das könnte daran liegen, dass die Erwartungen zu einer drastisch verbesserten Bildqualität sich bisher nicht erfüllt haben. Vor allem bei wenig Licht sollte der Sensor weniger Rauschen erzeugen, und bei hohen In-Bild-Kontrasten weniger ausfressende Lichter oder ins Schwarz kippende dunkle Bereiche.

Wie in einem Video des YouTube-Kanals iPhonedo zu sehen ist, zeigen sich die Stärken des Exmor T zumindest beim Filmen. Bei Fotos, auch mit Pixel-Binning auf 12 Megapixel Netto-Auflösung, liegt das 1 V immerhin auf dem Niveau von anderen Top-Smartphones wie dem Samsung S23 oder dem iPhone 14 pro. Gut ist das auch beim YouTuber JuanBagnell dargestellt, der unter anderem den neuen Nachtmodus ausprobiert hat. Hier greift die Software offenbar weniger stark mit KI-Funktionen für einen künstlichen Look ein, sondern eher mit Entrauschung und Kontrastverstärkung wie bei DSLMs-Kameras.

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Insgesamt gibt es im 1 V drei Kameramodule. Nur die Hauptkamera hat den Exmor T mit 1/1,35 Zoll Größe. Der Sensor liefert brutto 52 Megapixel (effektiv 48 MP), davor sitzt ein fixes 24-Millimeter-Objektiv mit f/1.9. Die Tele-Kamera bietet optischen Zoom von 85-125 Millimetern Brennweite, f/2,3 bis 2,8 und 12-Megapixel-Sensor mit 1/3,5 Zoll. Gleiche Auflösung liefert das Weitwinkelmodul mit 16 Millimetern, hier arbeitet ein 1/2,5-Zoll-Sensor, das Objektiv kommt auf f/2,2. Mit der App Photography Pro lassen sich auch RAW-Bilder erstellen.

Einen großen Schwerpunkt hat Sony auf das Filmen gelegt: Mit allen drei Kameras können 4K-Videos mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, gespeichert wird in H.264 oder H.265, RAW-Formate gibt es auch extern oder auf einer Speicherkarte (bis zu 1 TByte microSD) nicht. Das Farbprofil "S-Cinetone for mobile" soll einen gewissen Filmlook ermöglichen. Auffällig ist der KI-Autofokus, der auch bei teilweise verdeckten Motiven immer auf das vorher gewählte Element, etwa die Augen einer Person, zuverlässig scharfstellen soll.

Mit einer aktuellen Alpha-Kamera per USB verbunden kann das Xperia auch als externer Monitor oder Rekorder dienen, was aber den Funktionsumfang professioneller Geräte nicht erreicht. Zwar sind als Monitor Hilfen wie Helligkeits-Peaking oder Zebra-Darstellung geboten, aber etwa ein Fokus-Peaking gibt es nicht. Und auch einen Atomos-Rekorder kann das Sony nicht ersetzen, denn aufgezeichnet wird von der Alpha nur in 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde. Das kann zum schnellen Versenden von Videos aber reichen. Über eine App kann zudem das Bild einer Alpha auch über das Smartphone live gestreamt werden.

Der Rest der Ausstattung bewegt sich auf dem typischen Niveau aktueller High-End-Handys: 6,5-Zoll-Display in OLED-Bauweise mit 21:9-Format und 3.840 × 1.644 Pixel sind geboten, 12 GByte RAM, 256 GByte interner Flash-Speicher und ein näher bezeichnetes Snapdragon-SoC der 8. Generation treiben das Gerät an. Der USB-C-Port beherrscht Power Delivery, das Gerät ist wasserabweisend nach IPX 5 und 8, als Besonderheit gibt es noch eine Kopfhörerbuchse für 3,5-Millimeter-Stecker. Auch der Preis entspricht dem Anspruch: Das Xperia 1 V kostet 1.399 Euro. Es kann ab sofort vorbestellt werden.

(keh)