Teure Handys beflügeln Umsatz bei O2 Telefónica Deutschland

Telefónica Deutschland wächst. Mehr als die Hälfte des Umsatzzuwachses im ersten Quartal stammt aus dem Verkauf von Hardware.

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(Bild: Shutterstock/Lenscap Photography)

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Noch nie hat Telefónica Deutschland so viel Umsatz mit Hardware gemacht, wie im ersten Quartal 2023. Während der übrige Umsatz des Netzbetreibers (O2) trotz Kundenverlust um knapp vier Prozent auf 1,6 Milliarden Euro gestiegen ist, sind die Hardwareerlöse um mehr als 23 Prozent oder 97 Millionen Euro auf 485 Millionen Euro gesprungen. 97 Prozent der von Telefónica Deutschland im ersten Quartal verkauften Smartphones unterstützen 5G-Mobilfunk.

Der Umsatz mit Mobilfunkdienstleistungen ist um 8,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Das Unternehmen hat in den drei Monaten netto 56.000 Kunden gewonnen und zählte zum Quartalsende 44,4 Millionen. Im Jahresabstand ist das allerdings ein Verlust von rund 1,6 Millionen, das aber aus Abwanderung von im Voraus zahlenden Kunden (Prepaid) resultiert. Da gab es in den drei Monaten ein Minus von 353.000, im Jahresabstand sogar von rund drei Millionen, auf nunmehr 15,9 Millionen. Prepaid-Kunden bringen der Firma im Monat nur durchschnittlich 7,50 Euro Umsatz. Dieser Wert ist im Jahresabstand um 1,20 Euro gestiegen, was zeigt, dass selbst bei den Prepaid-Kunden vorwiegend die Geringnutzer ausgestiegen sind.

Den Mobilfunk-Kundenstamm mit Rechnungslegung (Postpaid und M2M) konnte Telefónica Deutschland in den drei Monaten um 410.000 ausbauen, im Jahresabstand sogar um 1,4 Millionen, auf nunmehr 26,7 Millionen. Postpaid-Kunden bringen dem Unternehmen im Monat durchschnittlich 12,80 Euro Umsatz (unverändert im Jahresabstand) und bleiben zudem länger bei der Stange.

Im Festnetz hatte Telefónica Deutschland per Ende März 2,4 Millionen Kunden, 26.000 mehr als zu Neujahr und 63.000 mehr als Ende März 2022. Der Festnetzumsatz ist im Jahresabstand um 2,9 Prozent auf 203 Millionen Euro gestiegen. In Summe ergibt das einen unternehmensweiten Umsatzzuwachs von acht Prozent auf 2,1 Milliarden Euro im ersten Quartal.

Der Betriebsaufwand ist allerdings um 10,6 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro angewachsen, wobei der Personalaufwand noch die geringste Steigerung aufweist (5,6 Prozent auf 162 Millionen Euro). Rechnet man aus dem Betriebsergebnis die Zinsen und Abschreibungen heraus, gelangt man zum OIBDA (Operating Income Before Interest, Depreciation, and Appreciation). Dieser Wert ist um 1,7 Prozent auf 611 Millionen Euro gestiegen.

Das Betriebsergebnis ist um 17,4 Prozent auf 49 Millionen Euro gesprungen. Weil auch die Finanzverluste größer geworden sind, ist der Vorsteuergewinn um 1,7 Prozent auf 35 Millionen Euro gesunken. Umgekehrt lässt eine geringere Steuerlast den Nettogewinn um 13,7 Prozent auf 30 Millionen Euro steigen. Das geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervor.

Für das Gesamtjahr erwartet das Management weiteres "Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr für die Umsatzerlöse und das um Sondereffekte bereinigte OIBDA. " Aktien der Telefónica Deutschland Holding wurden am Donnerstag um 3,2 Prozent höher gehandelt.

(ds)