SAP schlägt weiteres Eclipse-Projekt vor

Angestellte der Softwareherstellers SAP haben ein weiteres Eclipse-Projekt vorgeschlagen. Es handelt sich dabei um ein Framework zur grafischen Modellierung für Domain-Modelle. Die unter dem Namen Graphiti eingereichte Technik soll ein Unterprojekt des strategischen Eclipse Modeling Project (EMP) werden. Die Projektbeteiligten hoffen, Ende März die initiale Codebasis und im Juni dieses Jahres ein erstes Release veröffentlichen zu können.

Geplant ist, eine Java-Schnittstelle für die Programmierung grafischer Werkzeuge und dafür Dokumentationsmaterialien und Anleitungen zur Verfügung zu stellen. Die Abhängigkeiten des Frameworks sollen gering ausfallen, sodass RCP-ähnliche Anwendungen ermöglicht werden. Auch will das Projekt weitere Komponenten anbieten, zum Beispiel für die IDE-Integration.

Auf der Domain-Seite verwendet Graphiti das Eclipse Modeling Framework, für das Zeichnen der Diagramme greift es auf die Eclipse-Projekte Draw2D und Graphical Editing Framework (GEF) zurück. Es unterscheidet sich von dem modellgetriebenen GMF durch einen laufzeitorientierten und API-basierten Ansatz.

SAP hatte voriges Jahr den Status seiner Eclipse-Mitgliedschaft zu einer strategischen Beteiligung ausgebaut. Damit verbunden verpflichtete sich der Konzern, mindestens acht Vollzeitentwickler für Eclipse-Projekte abzustellen sowie Einfluss auf die strategische Ausrichtung der Entwicklung und Architektur von Eclipse zu nehmen. Das bedeutet konkret, dass sich die Walldorfer insbesondere an der Entwicklung der Projekte Eclipse Git Team Provider (EGit), Eclipse Modeling und Eclipse Equinox beteiligen. Darüber hinaus sind sie aktiver Contributor für die Web Tools Platform und haben den Eclipse Memory Analyzer als Projekt eingebracht.

Siehe dazu auch:

• SAP wird fünftes deutsches strategisches Eclipse-Mitglied
• SAP und Eclipse – Liebe auf den zweiten Blick

(ane)