München arbeitet an Konzept für Linux-Migration

In einer Untersuchung mit dem Namen "LiMux -- Die IT-Evolution" werden zurzeit geeignete Produkte sowie die konkreten Kosten ermittelt.

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In der bayerischen Landeshauptstadt München wird zurzeit an den Umsetzungsszenarien für den Beschluss des Stadtrates gearbeitet, Open-Source-Produkte auf den 14.000 PC-Arbeitsplätzen einzusetzen. Zunächst müssen die Gesamtkosten, der Zeitplan für die schrittweise Migration in den Referaten der Landeshauptstadt und der Bedarf an Fortbildungs- und Schulungsmaßnahmen abgeklärt werden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt München.

Bis Ende des Jahres soll in Zusammenarbeit aller Referate ein Feinkonzept stehen, damit im Anschluss der Stadtrat eine Entscheidung treffen kann, teilt der deutsche Linux-Distributor SUSE mit, zusammen mit IBM einer der Partner der Stadt München aus der Wirtschaft. Aus der Landeshauptstadt heißt es allerdings, die Konzeptarbeiten seien wie geplant im Frühjahr 2004 abgeschlossen. In dieser Untersuchung mit dem Projektnamen "LiMux -- Die IT-Evolution" sollen geeignete Produkte sowie die konkreten Kosten ermittelt werden. Auch die "effektivsten und gleichzeitig mit dem geringsten Zeitaufwand verbundenen Schulungsmöglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen dabei eine Rolle".

Das Amt für Informations- und Datenverarbeitung (AfID) führt die Feder. Es soll gemeinsam mit den Referaten die Abläufe zum Versions- und Update-Management entwickeln, um eine sichere und stabile Version des Betriebssystems und der Office-Komponenten vor Ort zu gewährleisten. Auch werde sich das AfID mit der Entwicklung und dem Betrieb von passenden Web-Applikationen befassen, heißt es in einer Mitteilung von SUSE.

Die Stadt München hatte sich am 28. Mai in einer Aufsehen erregenden Entscheidung des Stadtrates für die Migration von Windows zu Linux entschieden. Der Stadtrat begründete seinen Beschluss unter anderem mit einer größeren Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern. Man sei künftig nicht mehr gebunden, wenn ein Hersteller sage, dass man auf eine neue Variante seiner Software umstellen müsse, hieß es. Auch Kostenerwägungen spielten eine nicht unerhebliche Rolle. (anw)