Oracle-Chef will Apple "retten"

Die finanziell angeschlagene Firma Apple ist wieder einmal Ziel von Ăśbernahme-Spekulationen.

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Von
  • Christian Persson

Die finanziell angeschlagene Firma Apple ist wieder einmal Ziel von Übernahme-Spekulationen. Oracle-Chef Larry Ellison, der schon einmal durch öffentliches Nachdenken über dieses Thema für Aufregung sorgte, hat sie mit einem Interview ausgelöst, das er der San Jose Mercury News gab. Darin versichert der Silicon-Valley-Mogul und Milliardär, er wolle eine Gruppe von Investoren zusammenbringen und in einigen Wochen bekanntgeben, ob diese rund 1,2 Milliarden Dollar bieten werden, um die Aktienmehrheit zu übernehmen. Es sei Zeit für Maßnahmen zur Rettung Apples, sagte Ellison. Das derzeitige Management wolle er feuern und gemeinsam mit seinem persönlichen Freund Steve Jobs die Kontrolle übernehmen, um das Unternehmen wieder ins richtige Fahrwasser zu steuern. Seine Firma Oracle sei an diesem Vorhaben nicht beteiligt.

Die meisten Wirtschaftsanalytiker, die in US-Zeitungen zu Wort kamen, kommentierten Ellisons Ankündigungen als "heiße Luft". Über einen ernstgemeinten Übernahmeplan rede man nicht vorher in aller Öffentlichkeit, hieß es. Jobs sagte, er habe mit Ellisons Plänen nichts zu tun: "Larry bringt diese Idee dann und wann zur Sprache, ich versuche zu erklären, daß meine Rolle bei Apple die eines Beraters ist." Auch bei Apple-Großaktionären fand Ellison wenig Beifall, zumal er in dem Interview davon gesprochen hatte, daß er nicht den bei einer Übernahme üblichen Bonus auf den aktuellen Aktienkurs drauflegen wolle. Statt dessen stelle er sich eine Abfindung in Höhe von 60% des Wertes in bar und 40% in Anteilen vor.

Die Börse jedenfalls reagierte auf die Ankündigung erst einmal mit einem Kurssprung der Apple-Aktie um 11%. Wenn Ellison wirklich kaufen wollte, müßte er jetzt gut 200 Millionen Dollar mehr aufbringen. (cp)