Tonstörungen bei Sprachübertragungen und Video

Ich habe immer wieder Tonaussetzer und andere Störungen bei Videokonferenzen und Telefonaten auf meinem Windows-Rechner. Wie kann ich diese beheben?

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Ich habe immer wieder Tonaussetzer und andere Störungen bei Videokonferenzen und Telefonaten auf meinem Windows-Rechner. Wie kann ich diese beheben?

Wenn Sie Ihr Mikrofon richtig angeschlossen und die Software und Treiber mit den neuesten Updates korrekt installiert haben, kann es auch andere Gründe geben, warum Ihr Windows-PC die Audiostreams nicht richtig verarbeiten kann. Damit ein PC Ihre Stimme ohne Aussetzer oder Störungen überträgt, darf der Audiostream nicht unterbrochen werden. Das kann passieren, wenn Sie Ihren Computer per WLAN mit dem Internet verbunden haben und Ihr Sprössling seine Lieblingssendung auf Netflix streamt oder Ihr Nachbar einen ähnlichen Kanal für seinen WLAN-Router verwendet, sodass Ihre Datenübertragung nur noch tröpfelt. Falls möglich, sollten Sie also stationäre Geräte per Ethernetkabel verbinden, um Störungen durch WLAN auszuschließen.

Wenn die Audioübertragung dann immer noch stockt, kann es sein, dass Ihr Rechner ausgelastet ist und mit der Verarbeitung der Audiostreams nicht hinterherkommt. Schließen Sie daher alle nicht benötigten Programme. Wenn Ihr Videochat im Browser läuft, verwenden Sie nach Möglichkeit Chrome, da dessen Audioverarbeitung oft reibungsloser funktioniert als bei Firefox, Edge, Safari & Co.

Es kann aber auch sein, dass ein bestimmter Systemtreiber unter einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom leidet und die CPU übermäßig belastet, sodass sie mit der Verarbeitung der Audiostreams nicht hinterherkommt. Mit dem kostenlosen Tool LatencyMon von Resplendence können Sie solche Treiber aufspüren.

Starten Sie LatencyMon und lassen Sie es eine Weile im Hintergrund laufen, während Sie einen Videoanruf tätigen. Wechseln Sie dann im LatencyMon in den Tab "Drivers". Dort sehen Sie eine Liste von Treibern, sortiert nach der Latenz, die sie im System verursachen. Wenn die Latenz zu hoch ist, kann Ihr Computer die Audiostreams nicht mehr in Echtzeit verarbeiten.

Mit dem kostenlosen LatencyMon spüren Sie unter Windows Treiber auf, die für hohe Audiolatenz beim Streaming und Videokonferenzen verantwortlich sind.

Wenn der Treiber für den Betrieb nicht unbedingt erforderlich ist, können Sie ihn für die Dauer des Videogesprächs deaktivieren. Häufig sind jedoch Grafikkarten- oder Netzwerktreiber für eine zu hohe Latenz verantwortlich. Diese können Sie nicht einfach abschalten. Wenn solche Treiber Ihr System stören, versuchen Sie es mit älteren Versionen, die das Problem vielleicht nicht haben.

Auch der Audiotreiber Ihres Mainboards oder Ihres Bluetooth-Headsets kann die Ursache sein. In diesem Fall vermag ein externes Audio-Interface Abhilfe zu schaffen, an das Sie Mikrofon und Kopfhörer oder ein Headset per Kabel anschließen. Wählen Sie ein einfaches USB-Modell, für das der Hersteller eigene ASIO-Treiber zur Verfügung stellt. Deren Puffer können Sie auf höhere Werte wie 1024 oder 2056 Samples einstellen, sodass die CPU mehr Zeit zur Berechnung der Audiostreams bekommt. Empfehlenswert ist zum Beispiel ein Tascam US-1x2HR für etwa 105 Euro. Dort können Sie ein Mikrofon per XLR und einen Kopfhörer per Stereo-Klinke anschließen.

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(hag)