Anonymisierendes Linux: Tails 5.13 ergänzt curl und schwenkt auf LUKS2

Die Maintainer des Tails-Projekts haben in Version 5.13 neu das Tool curl ergänzt und setzen standardmäßig auf LUKS2 für verschlüsselte Laufwerke.

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(Bild: Foto + Screenshot / dmk)

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Das anonymisierende Tails-Linux liegt jetzt in Version 5.13 vor. Neben kleineren Problembehebungen bringt die neue Fassung jetzt das Kommandozeilen-Tool curl mit. Die Datenträgerverschlüsselung für Festplatten und SSDs geschieht jetzt mit LUKS2.

Als mächtige Alternative zu wget haben die Tails-Macher jetzt curl in die Distribution aufgenommen. Es unterstützt etwa https oder ftp und andere Protokolle. Dabei gehen alle curl-Verbindungen durch das anonymisierende Tor-Netzwerk. Um curl im lokalen Netz etwa für Downloads zu nutzen, solle es mittels /usr/bin/curl aufgerufen werden, schreibt das Tails-Team in der Versionsankündigung.

Nachdem vor Kurzem die Diskussion aufgekommen war, dass alte verschlüsselte LUKS-Container möglicherweise unsicher seien, schwenkt auch Tails jetzt standardmäßig auf LUKS2. Das wird zur Standardeinstellung für neue persistente Speicher und LUKS-verschlüsselte Laufwerke. Für Anfang Juni kündigen die Entwickler Tails 5.14 an, das dann eine Migrationsmöglichkeit mitbringt, um bestehende persistente Speicher von LUKS1 auf LUKS2 zu migrieren, das standardmäßig stärkere Verschlüsselung nutze.

Nebenbei bringt die neue Version auch die mitgelieferten Pakete auf aktuellen Stand. Der Tor-Browser ist jetzt in Version 12.0.6 dabei, die auf Firefox ESR 102.11 – das vergangene Woche veröffentlicht wurde – basiert, worin die Programmierer unter anderem vier hochriskante Sicherheitslücken geschlossen haben. Ein Problem im Unsafe Browser, der eine Rechteausweitung mittels Symlink sowie das Löschen beliebiger Dateiinhalte ermöglichte, hat das Projekt behoben.

Tails-Linux spezialisiert sich auf Anonymität. Es startet direkt vom USB-Stick und hinterlässt somit keine Spuren auf dem Computer. Die Privatsphäre bleibt dabei geschützt, da alle Datenverbindungen durch das Tor-Netzwerk geleitet und so anonymisiert werden. Es steht als Abbild für USB-Sticks sowie als ISO-Image für DVDs und virtuelle Maschinen zum Download bereit.

Im April brachte Tails 5.12 eine neue Funktion mit, mit der sich der persistente Speicher, dessen Inhalte auch Neustarts überstehen, mit einem Klick löschen lässt.

(dmk)