Nutanix: Flexiblere Server-Konfigurationen fürs lokale RZ

Nutanix kündigt bei der Hausmesse .NEXT mehr Flexibilität bei Servern mit AOS 6.6.2 und Neuerungen für seine Multi-Cloud-Dienste an.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Prof. Jens-Henrik Söldner
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Der US-amerikanische Enterprise-Cloud-Anbieter Nutanix hat seine jährliche Hausmesse .NEXT genutzt, um Neuerungen rund um seine Virtualisierungsplattform und fürs Cloud-Management vorzustellen. Vier Ankündigungen standen im Fokus: das Betriebssystem AOS 6.6.2, Nutanix Central, Nutanix Cloud Platform und Project Beacon. Mit ihnen möchte Nutanix sein Standing als Multi-Cloud- und Infrastruktur-Anbieter verbessern.

Die erste Neuerung betrifft alle Kunden, die Nutanix als hyperkonvergente Infrastruktur-Plattform im lokalen Rechenzentrum betreiben. Bislang mussten alle Knoten in einem Nutanix-Cluster gleichartig mit Hardware ausgestattet sein. Unterschiedlich dimensionierte Cluster-Knoten, um optimiert auf die Bedürfnisse von Applikationen eingehen zu können, waren nicht vorgesehen. Daher waren Nutanix-Umgebungen bisher besonders effektiv bei bestimmten Zielapplikationen wie der Bereitstellung von virtuellen Desktops, aber weniger gut geeignet für den Betrieb von großen Datenbank-VMs.

Nun können Kunden auch Server einsetzen, die für Compute-Zwecke oder für Storage-Anforderungen optimiert sind und diese im Cluster mischen. Somit verabschiedet sich Nutanix von der bisher gepredigten Konvergenz von Server- und Speichersystemen, um ein den Betrieb eines breiteren Spektrums von Applikationen auf der eigenen Plattform zu optimieren. Voraussetzung hierfür ist ein Update auf das Nutanix Betriebssystem Acropolis Operating System (AOS) 6.6.2, das die Unterstützung für dedizierte Compute-Clusterknoten mitbringt, die mit VMware ESXi oder dem hauseigenen Hypervisor Nutanix AHV betrieben werden.

Schon länger bietet das Unternehmen mit der Nutanix Cloud Platform seine Dienste rund um Infrastruktur, Management, Automatisierung und ausgewählte Dienste wie den Betrieb von Datenbanken und virtuellen Desktop Umgebungen in mehreren Hyperscalern wie AWS oder Azure an. Mit Nutanix Cloud Clusters (NC2) können Kunden ihre Applikationen in virtuellen Maschinen und Containern aus ihrem Rechenzentrum nach Nutanix auf AWS oder Azure und zurück verschieben.

Auf der .NEXT hat Nutanix nun den SaaS-Dienst Nutanix Central vorgestellt, der den Nutzern ein zentrales Administrations- und Überwachungsportal bietet, um alle Nutanix-Dienste zentral steuern zu können, unabhängig von ihrem Ausführungsort in der Cloud, im Rechenzentrum oder in der Edge.

Die Nutanix Cloud Platform erfährt ebenfalls Überarbeitungen. Auf Basis des neuen AOS Releases 6.6.2 und der damit möglichen Flexibilisierung bei den Serversystemen stehen für den Betrieb von Datenbanken jetzt höhere Leistungsreserven bereit. Außerdem lässt sich der Schutz von VMs über Mikrosementierungs-Firewall-Regeln jetzt wegen des überarbeiteten Firewall-Policy-Modells effizienter steuern.

Die vierte große Ankündigung war Project Beacon. Damit will Nutanix seine bisherigen Dienste um eine Platform-as-a-Service erweitern und sich dabei zunächst auf den Betrieb von Datenbanken und anderen datenzentrierten Diensten fokussieren. Das erklärte Ziel des Anbieters ist es, den Betrieb von Applikationen und die von ihnen benötigten Daten von der Administration der zugrundeliegenden Infrastruktur wie VMs und Container zu entkoppeln. Entwickler sollen so von einem erhöhten Komfort profitieren, weil die bislang notwendige direkte Administration der Infrastruktur entfällt und der Betrieb der Applikationen in jeder der von Nutanix unterstützen Umgebungen möglich sein soll.

Im ersten Schritt will das Unternehmen seinen Nutanix Database Service, der gängige Datenbanken wie Oracle, Microsoft SQL Server und mehrere Open-Source-Datenbanksysteme unterstützt, als Managed Service innerhalb von Public Clouds anbieten. Weitere Dienste will Nutanix danach in Project Beacon aufnehmen.

Die Nutanix .NEXT fand in diesem Jahr am 9. und 10. Mai in Chicago statt und zog über 2600 Teilnehmer an. Für das kommende Jahr will Nutanix seine Hausmesse nach Barcelona bringen – als Termin ist der 21. bis 23. Mai 2024 vorgesehen.

(jvo)