Astronomie: Erdnächste Supernova seit fast 10 Jahren entdeckt

So nah wie SN 2023ixf ist seit fast zehn Jahren kein explodierender Stern mehr entdeckt worden. Die Supernova dürfte immer noch heller werden.

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Die Feuerrad-Galaxie mit einem neuen Lichtpunkt

Aufnahme vom 20. Mai

(Bild: Florian Rünger, CC BY-SA 4.0)

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Ein japanischer Amateurastronom hat eine Supernova in der Feuerrad-Galaxie entdeckt, die noch mehrere Wochen lang sogar mit Amateurtechnik zu beobachten sein sollte. Sie könnten sogar noch heller werden und schließlich gar ihre Galaxie überstrahlen. Die Sternenexplosion mit der Bezeichnung SN 2023ixf findet in rund 21 Millionen Lichtjahren Entfernung statt, so nah war seit fast zehn Jahren keine mehr zu beobachten. Außerdem handelt es sich laut Astronomen offenbar um eine sogenannte Kernkollaps-Supernova, inzwischen läuft auf Archivaufnahmen die Suche nach dem explodierten Stern. Auf Twitter und Fotoseiten wie Flickr kursieren derweil immer mehr Aufnahmen der neuen Supernova.

Entdeckt wurde der neue Lichtpunkt von Koichi Itagaki am 19. Mai. Bestätigt wurde der Fund dann unter anderem mit dem ferngesteuerten Liverpool Telescope auf dem Roque de los Muchachos auf der Kanareninsel La Palma. Weitere Beobachtungen mit noch leistungsfähigeren Observatorien und auch Weltraumteleskopen wurden bereits beantragt. Laut dem Fachportal EarthSky sollte sie noch mehrere Monate lang mit Amateurteleskopen sichtbar sein. Aufgetaucht ist der neue Lichtpunkt am Rand der Feuerrad-Galaxie beziehungsweise Messier 101. Schon 2011 war in der eindrucksvollen Galaxie eine Supernova entdeckt worden.

Bei einer Kernkollaps-Supernova kollabiert ein Stern von mindestens 10-facher Sonnenmasse, der seinen Kernbrennstoff aufgebraucht hat – es entsteht ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern. Es handelt sich um ein vergleichsweise häufiges Ereignis. Erst vor wenigen Monaten hat ein Forschungsteam das Ergebnis einer Studie vorgestellt, bei der herausgekommen war, dass auf den Schockwellen solcher Sternenexplosionen schwere Elemente durch die Galaxien surfen und so auch auf die Erde gebracht wurden. SN 2023ixf ist dafür aber viel zu weit von uns entfernt und bietet lediglich ein Himmelsschauspiel für Astronomen. Zu finden ist sie am Rand des Sternbilds Großer Bär.

(mho)