Forscher schaffen mit weißer LED 500 MBit/s

In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut ist es Forschern bei Siemens gelungen, im freien Raum mit dem Licht einer weißen LED Daten mit 500 MBit/s zu übertragen.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Lichtstark: Mit den weißen LED von Osram lassen sich 500 MBit/s übertragen.

(Bild: Osram)

Ihren eigenen Rekord bei der kabellosen Übertragung von Daten mit weißem LED-Licht von 200 MBit/s haben die Forscher bei Siemens und am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Berlin gebrochen, meldet der Informationsdienst der deutschen Wissenschaften (idw). Dem Team gelang es, die Geschwindigkeit über eine Strecke von bis zu 5 m auf 500 MBit/s mit einer Weißlicht-Leuchtdiode der Siemens-Tochter Osram zu erhöhen. Mit einem Verbund von bis zu fünf LEDs konnten die Forscher eine weitere Strecke überbrücken, allerdings bisher nur mit einem Durchsatz von bis zu 100 MBit/s.

Die Übertragung der Daten erfolgt über eine Modulation des Versorgungsstroms der Ostar-LED . Für das menschliche Auge sind dabei keine Helligkeitsschwankungen sichtbar. Auf der Empfängerseite wandelt ein Photodetektor die Lichtsignale wieder in Stromimpulse um. Das Verfahren nennt sich Visible Light Communication (VLC ), im Unterschied zu IrDA , der Datenübertragung mit Infrarot-Licht. Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE ) arbeitet seit 2007 an einer Standardisierung von VLC, die Ende 2010 in ihrer endgültigen Form vorliegen soll.

Mit der VLC-Geschwindigkeit von 500 MBit/s sind neue Anwendungssituationen denkbar, etwa im privaten Bereich zu Hause, in Industrieumgebungen und im Verkehr. Im Heimbereich böte das Verfahren eine Alternative zum funkgesteuerten WLAN, bei dem es in dichten Besiedlungen mit vielen Anwendern zu Kollisionen und Störungen kommen kann. Außerdem bietet VLC den Vorteil, lizenzfrei und auf Grund seiner Richtcharakteristik weitgehend abhörsicher zu sein. In Fabrikanlagen und in medizinischen Bereichen kann VLC dort zum Zuge kommen, wo die Funktechnik nur eingeschränkt oder gar nicht infrage kommt. Im Verkehr kämen Lichtzeichenanlagen per VLC in die Lage, Informationen mit Fahrzeugen wie Bahnen oder Kraftfahrzeugen austauschen und so kritische Situationen entschärfen. (rh)