ChatGPT: Bertelsmann-Chef lobt "phänomenalen" Text

Bertelsmann ist einer der größten Medienkonzerne der Welt. KI sieht der Chef größtenteils positiv, Sorgen macht sich Thomas Rabe vor allem ums Urheberrecht.

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ChatGPT Symbolbild

Bertelsmann-CEO Thomas Rabe.

(Bild: Bertelsmann)

Lesezeit: 2 Min.

Der Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns Bertelsmann hat sich als "enthusiastischer" Benutzer von ChatGPT geoutet. Die KI-Technik erleichtere und verbessere seine Arbeit, sagte Thomas Rabe der Financial Times. KI-Technik könne zum Guten eingesetzt werden, "vorausgesetzt, wir bleiben auf dem Laufenden und verstehen ihr Potenzial sowie die Gefahren". Für die Kreativindustrie sei das Neuland, sagte Rabe. Der Rückgriff auf existierende Kunstwerke, um mittels KI neue Inhalte zu produzieren, könnte gegen Urheberrechte verstoßen. Gleichzeitig könnten aber Autoren und Autorinnen ChatGPT und Co. mit ihren eigenen Werken trainieren und dann Neues produzieren lassen.

Rabe wirke nicht sehr besorgt, fasst die Financial Times das Gespräch zusammen. Dabei hat es vor allem aus der Kunstwelt in den vergangenen Monaten viel Kritik an und Warnungen vor KI-Generatoren wie ChatGPT oder Midjourney gegeben. Der Bertelsmann-Chef erklärte, dass er sich konzernweit für ein Verständnis von KI-Technik einsetze. Bei Bertelsmann gibt es demnach bereits mehrere Projekte, in deren Rahmen Software unter anderem Hintergrundmusik für TV-Trailer aussucht oder Untertitel produziert. Gleichzeitig meint Rabe aber auch, dass die Verbreitung von KI-generierten Büchern und Onlineartikeln den Wert von etablierten Quellen nur erhöhen können.

Rabe nimmt damit gegenüber der Zeitung auf mehrere Aspekte des KI-Hypes der vergangenen Wochen Bezug. So werden Amazon und Literaturmagazine bereits mit KI-Texten überschwemmt und in Deutschland gab es mindestens zwei Fälle, in denen Magazine von einer KI generierte Inhalte abgedruckt haben. Für KI-generierte Kunstwerke gab es Ausstellungen und auch automatisch erzeugte Musik hat schon für Aufsehen gesorgt. Für Rabe betreffen die wichtigsten Fragen rund um KI den Urheberrechtsschutz, aber insgesamt überwiege das Potenzial der Technik. Er selbst habe ChatGPT bereits gefragt, welche Folgen KI für das Verlagswesen haben würde und die Antwort sei "ein phänomenaler Text" gewesen: "Er war ziemlich detailliert und hat alles auf den Punkt gebracht."

(mho)