Lichtfeld statt 3D: räumliche Konturen ohne Brille

Statt auf 3D setzen einige Hersteller nun auf Light Field Displays. Die kommen ohne 3D-Brille aus und zeigen mildere Effekte - zuweilen auch unerwünschte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Light Field Displays erzeugen einen 3D-Eindruck am Bildschirm, weil man ein wenig „hinter“ das Gezeigte schauen kann. Sehe ich einer Person am Bildschirm von vorn in die Augen, dann schaue ich auf ihre Wange, wenn ich mich seitwärts zum Display bewege. Gehe ich in die Knie, blicke ich ihr unters Kinn. Ein Betrachter neben mir erhält ebenfalls die Drumherumsicht, kann also auch um das am Display Dargestellte herumgehen, wenn er sich in benachbarten Lichtfeldern befindet.

Das ist im Prinzip eine feine Sache, denn Light Field Displays funktionieren ohne 3D-Brille und der Effekt ist nicht so aufdringlich wie an vielen autostereoskopischen 3D-Displays, bei denen Gegenstände plötzlich angsteinflößend aus dem Schirm ploppen.

Ein Haken der Light Field Displays: Sie funktionieren nur mit möglichst vielen Felder oder Ansichten, brauchen also eine möglichst hohe Auflösung. Und der Bildinhalte sollte zum Einsatz des „Lichtfeldes“ passen, andernfalls bemerkt man den Effekt kaum.

Auflösung ist heute kein Problem mehr, zeigt doch beispielsweise BOE auf der Display Week ein extrem feines 16K-Display. TCL hat bei seinen Light Field Displays zu 8K-LCDs mit 7680 x 4320 Pixeln gegriffen. Wenn man deren 33 Millionen Bildpunkte in 8 Teile trennt, besitzt jedes Lichtfeld 960 × 540 Pixel. Das ist zwar nicht gerade hochauflösend, reicht für diesen Zweck aber aus.

TCL nutzt für seine Light Field Displays 8K-LCDs .

Allerdings müssen die Übergänge zwischen den Feldern fließend sein und nicht so abgehakt wie bei vielen der auf der Display Week gezeigten Light Field Displays. Einige Hersteller versuchen, per Eyetracking eine flüssigere und weitwinkligere Wiedergabe zu erzeugen, indem sie den gezeigten Inhalt dem jeweiligen Einblickwinkel des Nutzers anpassen. Damit verliert man jedoch den Vorteil der LFDs und erhält stattdessen ein Ein-Personen-Display, was mehr einschränkt als eine 3D-Brille. Für herkömmliches Videos und Gaming taugt diese Krücke auch nicht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Als bisheriger Fan von Light Field haben mich die in LA gezeigten Schirme nicht überzeugt. Bei kleinen Bewegungen vor dem Display wackelte die Darstellung und wurde unangenehm, nicht nur bei den Displays von TCL. Im Video sieht man eines der recht gut funktionierenden Light Field Displays, das mit Augenverfolgung und glattgerechnetem Gesicht arbeitet; es stammt von TCL und war am dritten Messetag nicht mehr am Stand zu finden.

(uk)