Bilder an der Wand: E Ink zeigt energieeffiziente Vollfarb-Displays

Der E-Paper-Pionier E Ink hat sein brandneues elektronisches Papier gezeigt. Spectra 6 ist ein energieeffizientes Vollfarbdisplay mit bis zu 200 dpi Auflösung.

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Auf den ersten Blick sind die neuen E-Paper-Displays von E Ink nicht von einem gedruckten oder gemalten Bild zu unterscheiden. Das liegt an der sehr feinen Auflösung und vor allem an der guten Farbmischung. Der Hersteller hat in die neuen Zellen vier verschiedene Kügelchen eingelagert: Außer Weiß sind es nun Rot, Gelb und Blau, letzteres ist neu hinzugekommen und erlaubt nun die Darstellung (fast) aller Farben.

Das Besondere an den E-Paper-Displays ist indes ihr geringer Energiebedarf: Sie brauchen nur Strom, wenn sich der Bildinhalt ändert. Ansonsten behalten sie den letzten Zustand bei, sind also bistabil. Dadurch bekommt man zusätzlich den Eindruck, als handele es sich um ein Druckerzeugnis.

Die auf der Display Week gezeigten Grundpanels haben eine Diagonale von 25,3 Zoll respektive 64 cm und eine Auflösung von 3200 × 1800 Pixel (145 dpi). Laut E Ink lässt sich die Pixeldichte der Spectra-6-Panels durch eine andere Steuerplatine auf bis zu 200 dpi erhöhen.

Die Spectra-6-Module lasen sich nahtlos aneinanderfügen.

Auch die Displaygröße ist variabel: Zum einen kann man aus den Basisdisplays größere Plakate zusammenstellen, da sich die Displays nahtlos aneinander fügen. Außerdem will der Hersteller weitere Basisgrößen anbieten; in LA wurde zusätzlich eine Variante mit 8,14 Zoll (20,5 cm) Diagonale und 1024 × 576 Pixeln gezeigt.

Auch die kleineren Spectra-6-Displays mit 8 Zoll Diagonale wirken wie gedruckt.

Als typischen Kontrast der rein reflektiven Displays nennt E Ink 30:1, wobei dieser vom Umgebungslicht abhängt. Da die Panels im Temperaturbereich zwischen 0 bis 50 Grad Celsius betrieben werden sollten, empfehlen sie sich nicht für den Außenbetrieb in der prallen Sonne. E Ink erklärte gegenüber c‘t, dass die Displays auch bei höheren Temperaturen funktionieren, dann aber womöglich keine verbindlichen Farben mehr produzieren.

Farbverschiebungen im Bild entstehen auch, wenn farbige Fläche in der unmittelbaren Umgebung das Licht zum E-Ink-Display reflektieren. Das sollte man bei der Platzierung der Displays berücksichtigen.

Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, lässt sich bei den neuen Spectra-6-Modulen partiell ein sogenanntes Sparkling aktivieren. Dann flimmern ausgewählte Bilderbereiche etwas und ziehen so unweigerlich die Blicke an.

Bemerkenswert ist auch der Bildwechsel als Ganzes: Dabei werden die farbigen Kügelchen so lange im elektrischen Feld hin und her geschoben, bis sie in der richtigen Reihenfolge unter der Displayoberfläche liegen und den gewünschten Farbton anzeigen. Jeder Bildwechsel dauert etwa 15 Sekunden.

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Für den Außenbetrieb hat E Ink die Kaleido-Familie entwickelt. Sie nutzt schwarze und weiße Kügelchen und hat einen Farbfilter darübergelegt. Das Kaleido-3-Grundmodul mit 13,3 Zoll Diagonale (knapp 34 cm) löst 1600 x 1200 Pixel auf und erlaubt den Betrieb zwischen minus 15 und plus 65 Grad. Auch diese Displays sollte man also vor der prallen Sonne schützen.

In E-Readern kommt seit diesem Jahr eine weitere Spielart zum Zuge, die Gallery 3 Familie. Sie nutzt Subpixel in den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Weiß und kann Schwarzweiß-Seiten innerhalb von 0,3 Sekunden wechseln; Farbwechsel dauern mit bis zu 1,5 s etwas länger.

(uk)