Eure Tipps gegen klebrige Kunststoffe im Test

Helfen Babyfeuchttücher, Puder, Öl und Isopropanol gegen klebrige Kunststoffoberflächen? Und was passiert, wenn man Aceton auf Kunststoff aufträgt?

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Johannes Börnsen

Nachdem Make-Redakteur Johannes Börnsen vor einigen Wochen in einem Video gezeigt hatte, wie man Kunststoffoberflächen reinigen kann, deren Softtouch-Beschichtung klebrig geworden ist, sind reichlich Tipps in der Redaktion eingegangen, mit welchen Mitteln man die unnötige Beschichtung ebenfalls entfernen kann. Klebrige Gegenstände haben sich in der Redaktion genug gefunden, also treten nun die unterschiedlichsten Mittel gegeneinander an. Ob Babypuder, Universalöl oder Isopropanol wirklich helfen?

Video-Transkript

(Hinweis: Es handelt sich hier um einen Bonusinhalt für Menschen, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Die Informationen auf der Bildspur gibt das Transkript nicht wieder.)

Neulich habe ich euch in einem Video gezeigt, wie man klebrig gewordene Kunststoffoberflächen wieder sauber bekommt. Dazu habe ich einen Orangenölreiniger verwendet. Ihr habt mir daraufhin viele tolle Tipps gegeben, mit welchen anderen Mitteln man Kunststoffoberflächen wieder sauber bekommen kann.

Ich habe Gegenstände, die man zum Teil gar nicht mehr anfassen möchte, besonders schlimm hat es diesen Rasierapparat erwischt. Außerdem habe ich einen alten Camcorder, eine Seifenschale, eine Sonnenbrille und, wer hätte es gedacht, von einem Kollegen noch so eine 3D-Maus. Ich habe jede Menge Reinigungsmittel, von Aceton bis Isopropanol. Ich habe auch Babypuder, Schmutzradierer, Backofenreiniger, Ballistol, Silikonentferner und den einfachsten Tipp von euch, den ich jetzt als erstes ausprobieren möchte: Einfach in die Spülmaschine damit.

Während das jetzt durchläuft, probieren wir mal, wie weit wir mit Babypuder kommen. Babypuder ist natürlich nicht dazu da, um die klebrige Schicht von der Oberfläche zu entfernen, sondern um sie einfach zu überdecken, damit sie nicht mehr klebt. Ich probiere es erst einmal am Rasierer aus, der hat es ganz schön erwischt. Zum Glück ist nicht das ganze Gehäuse mit dieser Beschichtung überzogen, aber die Rückseite will man wirklich nicht anfassen.

Ich nehme jetzt einfach einen Pinsel und trage etwas Babypuder auf die Oberfläche auf. Mal sehen, wie sich die Oberfläche verändert. Auf den ersten Blick gefällt es mir ganz gut und es klebt auch nicht mehr. Nicht schlecht! Aber natürlich ist immer noch diese klebrige Substanz darunter, und ich merke, dass das Problem ist, dass, wenn ich das Gerät etwas fester anfasse, der Babypuder einfach zur Seite geschoben wird. Na ja, und dann ist das Gerät an der Stelle wieder klebrig. Ich könnte natürlich jedes Mal wieder Puder draufgeben, aber das ist nicht sehr haltbar. Man sieht auch deutlich, dass die Klebeschicht darunter ist. So wie man das Gerät anfasst und das Babypuder abreibt, müsste man es ständig nachpudern.

Also habe ich nach einem Mittel gesucht, mit dem ich das wirklich entfernen kann. Der häufigste Tipp war Isopropanol, das es in verschiedenen Konzentrationen gibt. Vor ein paar Jahren habe ich einen ganzen Kanister mit 99,9-prozentigem Isopropanol gekauft. Wenn es damit nicht funktioniert, dann fällt Isopropanol wohl weg. Wir werden es einfach ausprobieren. Ich gebe eine große Menge davon auf ein Papiertuch und schaue, was passiert, wenn ich darüber reibe. Das Babypuder ist natürlich sofort weg.

Ich habe jetzt zwei, drei Mal darüber gerieben, zwischendurch immer wieder sauber gewischt, und tatsächlich, die klebrige Schicht ist komplett weg. Das Plastik sieht etwas heller aus, aber das kann auch nur am Babypuder liegen. Versuchen wir es auf einer anderen Oberfläche. Ich habe einen Camcorder, der hat auch seit Jahren eine Oberflächenbeschichtung und jetzt ist alles eklig klebrig. Sehr gut, also Isopropanol scheint mir wirklich ein guter Tipp zu sein, und es hat nicht lange gedauert. Tatsächlich ist die Beschichtung abgegangen, ohne dass ich mit einem Holzspatel kratzen musste oder so. Das funktioniert wirklich sehr gut.

Es wurde auch oft Aceton erwähnt. Mit Aceton muss man sehr vorsichtig sein. Es löst das Problem auf jeden Fall, aber es löst auch viele Kunststoffe auf und man weiß oft nicht, aus welchem Kunststoff etwas gemacht ist. Man muss also vorsichtig sein. Zumindest mit dem Camcorder, der ist sowieso völlig kaputt, da kann man nichts gefahrlos ausprobieren. Diese beiden Geräte funktionieren noch, deswegen probiere ich das jetzt nicht aus. Aber mit Aceton auf einem Camcorder, mal sehen, was passiert. Noch ein kräftiger Schluck auf ein Papiertuch. Ich glaube, es wird auch meine Handschuhe auflösen. Und jetzt reiben wir darüber. Ja, das löst es natürlich sofort auf. Wenn man darüber reibt, ist die Beschichtung ganz schnell weg. Aber jetzt bleibt der Kunststoff klebrig, weil das Aceton den Kunststoff auflöst. Das Aceton verdunstet und dann ist der Kunststoff auch nicht mehr klebrig. Aber mit Isopropanol ist es auf jeden Fall besser. Wie gesagt, es kommt immer auf den Kunststoff an, der darunter ist, aber mit Aceton auf Kunststoff muss man auf jeden Fall vorsichtig sein. Also Aceton würde ich jetzt nicht empfehlen.

Ein weiterer Tipp war ein einfacher Schmutzradierer. Man macht ihn nass und reibt ihn dann einfach über die zu reinigende Oberfläche. Nun, es könnte auch einfach nur der Schmutz vom Camcorder sein. Auf jeden Fall hat es nicht dazu geführt, dass sich die Oberfläche schnell löst. Ich habe es mit dem Rasierer versucht, das hat tatsächlich funktioniert. Die Oberfläche ist nicht mehr klebrig, aber ich glaube, ich habe sie nur zur Seite geschoben. Es geht, aber nicht so schnell wie mit Isopropanol. Bis jetzt wäre Isopropanol mein Favorit. Der Schmutzradierer hat beim Rasierer funktioniert, aber ich weiß nicht, ob er beim Camcorder funktioniert. Das Problem ist auch, dass ich den Schmutzradierer mit so viel Wasser benutzen muss, und das möchte ich jetzt nicht bei jedem elektrischen Gerät machen. Bei dem alten Camcorder ist es mir egal, aber bei der 3D-Maus möchte ich das nicht machen, weil ich möchte, dass sie nachher noch funktioniert.

Der nächste Tipp, der oft kam, war Speiseöl oder Ballistol, ein Universalöl, das sogar lebensmittelecht ist. Das ist wahrscheinlich eines der sichersten Dinge, die ich hier ausprobieren kann. Es sieht wirklich vielversprechend aus. Es funktioniert auf jeden Fall. Allerdings brauche ich wahrscheinlich relativ viel davon im Vergleich zu Isopropanol. Aber wenn es sich auflöst und man es zu Hause hat, warum nicht? Es riecht auf jeden Fall besser als Aceton und Isopropanol. Es funktioniert also auch. Die Oberfläche geht auf jeden Fall ab. Ich muss wahrscheinlich noch ein bisschen reiben, aber es ist schon viel besser. Wir probieren das Öl auch am Rasierer aus. Es klebt nicht mehr, weil ich das Öl in die Oberfläche gerieben habe, aber der klebrige Film ist definitiv noch da. Ich kann immer noch Fingerabdrücke hinterlassen und dann klebt es wieder. Beim Camcorder hat das mit dem Öl gut funktioniert, beim Rasierer nicht so gut. Ich würde sagen, einfach mal ausprobieren. So ein Öl habt ihr normalerweise zu Hause. Vielleicht klappt es mit dem Plastik.

Oft wird auch Backofen- und Grillreiniger empfohlen. Bei Bedarf kann man ihn mehrmals auftragen oder die Einwirkzeit auf 12 Stunden verlängern. Aber ich will keinen Grill reinigen. Ich hoffe, es geht schneller. Jetzt nehme ich einfach den Grillreiniger und trage ihn mit einem Pinsel auf meine klebrige Oberfläche auf. Oh, das riecht gut. Wir lassen das kurz einwirken und probieren in der Zwischenzeit den Silikonfugentferner aus. Der soll auch 15 Minuten einwirken. Mal sehen, was passiert.

Der Backofenreiniger hatte etwa 20 Minuten Einwirkzeit und jetzt probiere ich einfach mal, was ich wegwischen kann. Es ist auf jeden Fall besser geworden. Ich trage einfach noch eine Schicht auf. Jetzt lasse ich es noch etwas länger einwirken und schaue, was passiert.

Nach einer Weile sieht man, dass der Grill- und Backofenreiniger nicht mehr richtig weiß ist. Er hat sich verfärbt. Zum Vergleich hier noch etwas frischer Reiniger. Der ist richtig schön weiß. Wenn ich darüber wische, sehe ich, dass sich auf jeden Fall etwas gelöst hat und die Oberfläche besser geworden ist. Ich würde sagen, sie ist fast völlig klebefrei. Der Kunststoff ist auch nicht angegriffen. Wenn ich jetzt darüber wische, sieht es gut aus, und es klebt eigentlich überhaupt nicht mehr. Erstaunlich!

Man sieht aber auch, dass sich der Kunststoff etwas verfärbt hat. Da sind weiße Streifen drauf. Ich persönlich finde das nicht schlimm, solange es nicht mehr klebt. Aber es kommt natürlich auch darauf an, was man reinigen will und ob man mit solchen weißen Stellen leben kann. Jetzt haben wir aber noch ein Experiment laufen.

Bei der Schale ist es so, dass es ein bisschen durchmischt ist. Es klebt immer noch von außen, aber ich hoffe, dass man hier sehen kann, dass es in einem Bereich tatsächlich nicht mehr klebt und die Farbe noch da ist. Aber hier hat sich offensichtlich sowohl die Farbe als auch die Beschichtung von der Seifenschale gelöst, und ich kann sie einfach wegschieben. Das sollte natürlich nicht so sein.

Bei der Brille hat der Kunststoff überlebt, aber sie klebt immer noch. Es hat sich nichts verändert. Schade, das wäre schön gewesen. Und jetzt probieren wir mal, was passiert, wenn ich Isopropanol drauf mache. Ja, der Lack ist ab, aber nicht nur der. Also Vorsicht mit Isopropanol. Es löst auch einige Farben an.

Als nächstes habe ich noch einen Patienten. Gleiche Prozedur wie beim letzten Mal: Schraube drauf, Deckel runter, Schrauben raus. Jetzt kann ich ihn in Ruhe putzen, und dann schraube ich ihn wieder drauf. Ich glaube, der Backofenreiniger gefällt mir sogar besser als Isopropanol. Und man kann ihn so schön mit dem Pinsel auftragen. Nach zwei, drei Minuten muss man ihn nur noch abwischen. Das hat gut funktioniert. Die Maus ist wieder richtig sauber.

Zeit für ein Fazit. Bei mir haben Backofenreiniger und Isopropanol am besten funktioniert. Der Backofenreiniger ist praktisch, weil man den Schaum gezielt mit einem Pinsel auftragen kann, während Isopropanol eine Flüssigkeit ist. Beide haben in meinem Fall die gummierte Oberfläche gut gelöst, ohne den Kunststoff anzugreifen. Von Aceton würde ich abraten, es sei denn, man weiß ganz sicher, dass es sich um einen acetonbeständigen Kunststoff handelt.

Babypuder hat tatsächlich funktioniert, um die Oberfläche vorübergehend klebefrei zu machen. Aber in meinem Fall war die Beschichtung des Rasierers so dick, dass es nicht ausreichte. Mit einfachem Universalöl ging es ganz gut, aber es war etwas zeitaufwendiger.

Es gab auch einige Tipps, die auf mechanischem Abrieb basieren, wie z.B. der Schmutzradierer oder Babyfeuchttücher. Damit kann man die Oberfläche sauber bekommen, aber man reibt letztendlich die Beschichtung ab. Wenn man einfach ein trockenes Papiertuch benutzt, hat man am Ende den gleichen Effekt.

Wenn ich Orangenölreiniger, Isopropanol und Backofenreiniger gegeneinander abwäge, ist Orangenölreiniger wahrscheinlich am schonendsten für den darunter liegenden Kunststoff, aber es dauert auch länger. Isopropanol funktioniert sehr gut, hat aber die Farbe von dieser Seifenschale entfernt. Der Backofenreiniger entfernt zwar nicht die Farbe, aber in diesem Fall auch nicht die Soft-Touch-Beschichtung.

Letztendlich hängt es sehr von dem jeweiligen Kunststoff ab, welche Methode besser funktioniert. Ich würde es zuerst mit Backofenreiniger oder Isopropanol versuchen. In diesem Sinne, bis nächste Woche, ciao.

(jom)