Lücke im Internet Explorer: Gute und schlechte Nachrichten

Microsoft will noch in dieser Woche einen Emergency Patch veröffentlichen, der die Lücke im Internet Explorer schließen soll. Erste Exploits funktionieren nun auch, wenn die Datenausführungsverhinderung aktiviert ist.

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Von
  • Daniel Bachfeld

US-Medienberichten zufolge will Microsoft noch in dieser Woche einen Emergency Patch veröffentlichen, der die für Angriffe auf Unternehmen wie Google ausgenutzte Lücke im Internet Explorer schließen soll. Derzeit führen die Redmonder noch eine Qualitätssicherung des Patches durch.

Bleibt zu hoffen, dass die Redmonder die Ankündigung wahr machen, denn die Einschläge kommen näher. Mehrere Berichte von Sicherheitsspezialisten widersprechen nämlich Microsofts IE-Verwundbarkeitsmatrix, wonach eigentlich nur Anwender des Internet Explorer 6 unter Windows 2000 und XP besonders gefährdet seien. Microsoft empfiehlt aktuell, auf den Internet Explorer 8 zu wechseln, da dieser zwar die Lücke aufweise, diese dort aufgrund der aktivierten Datenausführungsverhinderung (DEP) nicht ausnutzbar sei.

Dies trifft zwar für den zuerst veröffentlichten Exploit zu. Der Browserspezialist Dino Dai Zovi hat jedoch nach eigenen Angaben einen Exploit entwickelt, der auch mit dem Internet Explorer 7 unter Vista funktioniert. Der Sicherheitsdienstleister Vupen berichtet zudem, er haben einen Exploit für den Internet Explorer 8 entwickelt, der auch mit aktiviertem DEP laufe. Einzige Abhilfe brächte nur, JavaScript abzuschalten. Vupen stellt den Exploit jedoch nur Kunden zum Test zur Verfügung. Damit wird die gestern von Microsoft zur Verfügung gestellte "Fix-it"-Lösung obsolet, da diese nur DEP für den IE aktiviert.

Bislang gibt es zwar keine Berichte, dass Kriminelle die Lücke etwa zum Verteilen von Trojanern per Drive-by-Download missbrauchen. Dennoch empfiehlt es sich, bis zur Veröffentlichtung des Updates einen alternativen Browser einzusetzen, beispielsweise Firefox oder Opera.

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(dab)