Studie: IT-Cluster Rhein-Main-Neckar ist europäisches Silicon Valley

Laut Studie "Truffle 100 European Clusters" vereint die Region Rhein-Main-Neckar 50 Prozent des weltweiten Umsatzes der hundert größten europäischen Softwareanbieter auf sich.

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Von
  • Alexander Neumann

Die französische Risikokapital-Firma Truffle Capital kommt in einer neuen Studie zum Ergebnis, dass die Region Rhein-Main-Neckar 50 Prozent des weltweiten Umsatzes der hundert größten europäischen Softwareanbieter auf sich vereint. Die Studie "Truffle 100 European Clusters", die als Datenmaterial die Ergebnisse der jährlichen "Truffle 100 Europe"-Bewertungsliste zur Messung der europäischen Softwareindustrie heranzieht, würdigt die Region als "Silicon Valley Europas".

Auf den Plätzen 2 und 3 finden sich die Regionen Paris und London. Bayern, das Rheinland, Berlin, Baden und das Saarland sind weitere im Ranking genannte Regionen. Das Rhein-Main-Neckar-Cluster vereinte 2009 laut Studie 12,5 Milliarden Euro softwarebezogener Umsätze. Paris folgt mit 2,4 Milliarden Euro. Es fällt allerdings auf, dass laut "Truffle 100 Europe" 2009 nur fünf Unternehmen zu den Top 100 der umsatzstärksten Unternehmen Europas gehören. Paris und London verzeichnen hier 14 beziehungsweise 16 Unternehmen. Hier sieht Software-AG-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Streibich Potenzial, der als Ziel ausgibt, dass "es in Europa einhundert Softwareunternehmen mit einem Umsatz von mindestens 100 Mio. Euro gibt. Dies wäre ein wichtiger Durchbruch, um Europa als global führende wissensbasierte Volkswirtschaft und Gesellschaft zu etablieren."

Eine im letzten Jahr herausgegebene Studie der TU Darmstadt sah die mitteldeutsche Region auf dem Weltniveau anderer IT-Cluster wie Silicon Valley, Oulu (Finnland) und Bangalore (Indien). Diese Erhebung bezeichnete Cluster als ein wichtiges Instrument für eine strategische Wirtschafts- und Wachstumspolitik und als Basis für den IT-Bereich, um langfristig erfolgreich sein zu können. Als kritische Erfolgsfaktoren für die Entstehung von Clustern wurden langfristige Unternehmensansiedlungen, der globale Erfolg von Leitunternehmen, die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und eine hinreichende Dichte technischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen betrachtet. (ane)