Webbrowser Firefox 3.6 ist offiziell freigegeben

Die neue Version des Webbrowsers der Mozilla-Foundation schützt besser vor veralteten Plug-ins, integriert die Erweiterung "Personas" und erleichtert Webseiten den Umgang mit lokalen Dateien.

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Von
  • Herbert Braun

Nach einer Alpha, fünf Betaversionen und zwei Release-Kandidaten ist Firefox 3.6 "Namoroka" nun fertig. Augenfälligste Neuerung des zunehmend beliebten Web-Browsers, der beispielsweise bei heise.de hinter gut 60 Prozent aller Seitenaufrufe steckt, sind die neuen Themes: Mit den bisher als Erweiterung verfügbaren "Personas" lässt sich das Aussehen von Firefox ohne Neustart anpassen. Derzeit stehen etwa 35.000 Personas zum Download bereit. Sie ersetzen die alten Themes jedoch nicht vollständig, da mit Personas bislang nur einfache Modifikationen des GUI möglich sind.

Seit Oktober achtet Firefox bereits darauf, dass er auf eine aktuelle Version des Flash-Plug-ins zugreift. Der in Version 3.6 integrierte Plug-in-Check kann nun auch alle anderen Plug-ins überprüfen und bei Bedarf um Aktualisierung bitten. Sicherer sollen auch Erweiterungen werden: Manche Add-ons installieren sich bisher im components-Verzeichnis des Browsers, wo die Add-on-Verwaltung sie nicht findet, sodass keine ordentliche Deinstallation möglich ist. Ab sofort beachtet Firefox keine Dateien in diesem Verzeichnis mehr, die nicht von ihm selbst sind. Allerdings gibt es Zweifel, ob sich dieser Schutz nicht umgehen lässt.

Beim Ausfüllen von Formularen wird Firefox 3.6 auf ähnliche Weise helfen wie bei der Eingabe einer URL, indem er die am häufigsten eingegebenen Begriffe anbietet. HTML5-Videos können künftig auch im Vollbild-Modus laufen und ein externes Startbild laden. Außer TrueType- und OpenType-Schriftarten erkennt Firefox 3.6 mit dem von Mozilla selbst entwickelten Web Open Font Format (WOFF) eine weitere Art von Webfont.

Firefox 3.6 bringt die obligatorischen Performance-Verbesserungen in Sachen JavaScript mit, auch wenn diese nicht so dramatisch sind wie beim Sprung von 3.0 auf 3.5; Mozilla spricht von einem Zugewinn von 20 Prozent. HTML5 sieht ein async-Attribut für Skripte vor, damit diese im Hintergrund laufen, ohne die Reaktionszeit des Browsers zu beeinträchtigen; Firefox 3.6 unterstützt diese Funktion.

Der Browser arbeitet mit dem Beschleunigungsmesser in MacBooks zusammen und kann an die Webseite seine Ausrichtung übermitteln, beispielsweise für Spiele mit dem Laptop. Mit den bereits in WebKit-Browsern implementierten CSS-Gradienten lassen sich Farbverläufe mit Stylesheets erzeugen. Zu den CSS-Neuerungen zählen unter anderem auch weitere Möglichkeiten bei Hintergrundgrafiken und eine Reihe nicht standardisierter Medientypen (etwa für Touchscreen-Geräte oder um den Mobilbrowser Maemo zu erkennen). Ein neues DOM-Ereignis wird ausgelöst, wenn sich Höhe oder Breite des angezeigten Dokuments ändern.

Das HTML5-File-API erlaubt, mehrere Dateien gleichzeitig und asynchron hochzuladen (auch per Drag und Drop) und den Inhalt lokal gespeicherter Dateien (natürlich nach obligatorischer Nachfrage) auszulesen. XUL-Anwendungen und -Erweiterungen können künftig auch die HTTP-Aktivität in Echtzeit überwachen. Eine komplette Liste der Neuerungen aus Entwicklersicht findet sich hier.

Siehe dazu auch:

(heb)