Erster Blu-ray-Recorder kommt nach Deutschland

Panasonic bringt im März seinen ersten Blu-ray-Recorder in zwei Ausführungen auf den Markt. Dank HDTV-tauglichem Twin-Sat-Receiver, Festplatte und CI-Plus-Einschub stellt das Gerät eine echte Konkurrenz zu den aktuellen HDTV-Recordern dar.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Jurran

Panasonic will im März seinen ersten Blu-ray-Recorder in zwei Ausführungen namens
DMR-BS850 und DMR-BS750 mit integrierter 250- beziehungsweise 500-GByte-Festplatte auf den deutschen Markt bringen. Mit dem Multiformat-Laufwerk der beiden Modelle kann sowohl auf Blu-ray Discs als auch auf DVDs aufgezeichnet werden. Daneben will der Elektronikkonzern ab März unter der Bezeichnung DMR-XS350 auch noch einen DVD-Recorder mit Festplatte (250 GByte) anbieten, mit den sich ebenfalls HDTV-Mitschnitte aufzeichnen lassen.

Im Unterschied zu bisherigen DVD-Recordern mit Digital-TV-Empfänger sind die neuen Geräte nicht nur mit einem Single-, sondern mit einem Twin-Tuner ausgestattet. Somit lässt sich beispielsweise ein Mitschnitt eines (HD)TV-Programms anfertigen, während man parallel einen anderen Sender schaut – auch wenn sich dieser auf einem anderen Transponder befindet. Ebenso können die Geräte zwei parallele (HD)TV-Aufnahmen anfertigen und währenddessen eine Blu-ray Disc beziehungsweise DVD abspielen.

Panasonic Produktdemo: Das Menü der Recorder wurde gegenüber der vorigen Generation (nur DVD-Modelle) gründlich überarbeitet.

(Bild: heise online)

Zudem ist es mit den neuen Modellen möglich, den übertragenen TV-Datenstrom direkt auf Festplatte zu sichern. Bislang wurden die empfangenen Daten stets transkodiert, wobei der Anwender zwischen verschiedenen Qualitätsstufen wählen konnte. Der "Direct Stream", der bei der HDTV-Ausstrahlung von ARD und ZDF rund 14 MBit/s einnimmt, lässt sich beim DMR-BS850 und beim DMR-BS750 auch auf Blu-ray Disc abspeichern. Um Platz auf der Festplatte zu schaffen oder mehr Daten auf die Blu-ray Disc zu quetschen, lassen sich die Direct-Stream-Mitschnitte aber auch jederzeit in eine niedrigere Qualitätsstufe transkodieren.

Ausschlaggebend für die Wahl des Marktstarts war laut Hersteller der Start des HDTV-Regelbetriebs von ARD und ZDF, der mit den Olympischen Winterspielen in Vancouver Mitte Februar beginnt. In jedem der neuen Panasonic-Recorder sind aber auch zwei Common Interfaces eingebaut. So lässt sich beispielsweise mit einem Alphacrypt-Modul und gültiger Sky-Nagravision-Abokarte auch das Programm des Pay-TV-Senders empfangen und aufzeichnen. Die Schnittstellen sind zudem CI-Plus-zertifiziert, sodass sich die Modelle mit einem CI-Plus-CAM und einer HD+-Smartcard auch dafür nutzen lassen, die HDTV-Kanäle der Privatsender-Gruppen ProSiebenSat.1 und RTL zu empfangen. Da über den CI-Plus-Standard bislang die von den genannten Privatsendern gewünschte Vorspulsperre nicht realisierbar ist, ist allerdings noch nicht sicher, ob sich mit den Recordern auch HD+-Aufnahmen anfertigen lassen werden. Timeshifting soll aber auch bei HD+-Aufnahmen auf jeden Fall möglich sein. [Update: Die Timeshift-Funktion ist zeitlich begrenzt; man kann also eine Sendung nur von vorne anschauen, wenn man die Wiedergabe beispielsweise innerhalb der ersten 90 Sendeminuten starten.]

Die CI-/CI-Plus-Slots befinden sich bei den Recordern auf der Rückseite.

(Bild: Panasonic)

Das aus den aktuellen Flachbildfernsehern von Panasonic bekannte VIERA CAST sorgt bei allen drei Recordern dafür, dass ausgewählte Internet-Angebote wie zum Beispiel YouTube oder Tagesschau.de ohne PC aufgerufen werden können. Alle Modelle bieten zudem eine Server-Funktion, die den Zugriff auf Filminhalte wie Camcorder-Aufnahmen im AVCHD-Format und Fernsehsendungen von der Festplatte ermöglicht – auch über WLAN. Als Clients können unter anderem die neuen Blu-ray-Player DMP-BD85 und DMP-BD65 des Unternehmens dienen. Nicht vorgesehen ist, dass sich Mitschnitte via Netzwerk direkt auf den Rechner ausspielen lassen.

Die unverbindliche Preisempfehlung für den DMR-BS750 liegt bei 1000 Euro, für die 250 GByte größere Festplatte des DMR-BS850 zahlt man einen recht saftigen Aufschlag von 300 Euro. Der DVD-Recorder DMR-XS350 soll laut Liste rund 600 Euro kosten. (nij)