Auch Russland strebt zum Mond

So wie die US-Amerikaner wollen die Russen in den kommenden Jahrzehnten den Mond und den Mars erkunden.

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Auch Russland will demnächst wieder den Mond erkunden und sich dem Mars zuwenden. Das meldet die Nachrichtenagentur Itar-Tass. Sie zitiert Nikolai Moisejew von der russischen Raumfahrtagentur Rosaviakosmos. Demnach wird dort erwogen, entsprechende Pläne in ein Raumfahrtprogramm zu integrieren, das derzeit erarbeitet wird und bis zum Ende des Jahres fertig sein soll. Bis 2015 könnte es dann russische Flüge zum Mond geben.

Roald Kremnev von der Forschungs- und Produktionsgesellschaft Lavochkin meint, falls Russland sich entschließe, sein Mondprogramm neu aufleben zu lassen, könne innerhalb eines Jahres das Design für eine geeignete Rakete erarbeitet werden. Es brauche dann noch zwei bis drei Jahre, um sie zu bauen. Dafür würden 600 Millionen Rubel (16,5 Millionen Euro) benötigt, schreibt Itar-Tass.

Als Basis könne die Technik dienen, die für die Rakete Energia entwickelt wurde. Diese wurde seinerzeit für das sowjetische Raumfährenprogramm Buran gebaut. Das Projekt wurde mit dem Ende der Sowjetunion gestoppt. "Wir sind in der Lage, Roboter zu bauen, die eine Station auf dem Mond errichten können", wird Kremnev zitiert. Leonid Gorshkov, Entwickler bei der Energia Corporation, meint sogar, vom technischen Standpunkt aus sei es möglich, Menschen im Jahr 2014 zum Mars zu schicken. Dafür veranschlagt er 15 Milliarden US-Dollar an Kosten.

Gestern hatte US-Präsident George W. Bush das Raumfahrtprogramm der USA verkündet. Bis zum Jahr 2020 wollen die US-Amerikaner wieder Menschen zum Mond schicken und dort eine Station bauen. Womöglich kann es wie im vergangenen Jahrhundert wieder zu einem Wettlauf im All kommen, denn angeblich planen auch die Chinesen eine Mondstation. Laut Medienberichten hat auch Indien mittlerweile ein Mondprogramm, an dem sich Russland eventuell beteiligt. (anw)