IT-Umzug der Postbank: Die letzte große Geduldsprobe für die Kunden

Seit Monaten zieht die Postbank Millionen Kundendaten auf eine gemeinsame IT-Infrastruktur mit der Deutschen Bank um. Jetzt steht der letzte Kraftakt an.

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(Bild: PureSolution/Shutterstock.com)

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Die Postbank will am kommenden Wochenende den Umzug aller Kundendaten auf eine gemeinsame IT-Plattform mit der Deutschen Bank abschließen, deshalb werden die meisten Dienstleistungen von Freitagabend bis Montagmorgen beziehungsweise -nachmittag nicht zur Verfügung stehen. Zwar sollen Kundinnen und Kunden in dem Zeitraum weiterhin Geld abheben können, aber Online- und Telefonbanking werde nicht funktionieren. Zu erledigende Bankgeschäfte sollen deshalb vorher durchgeführt werden.

In den Postbank-Filialen werden derweil nur Postdienstleistungen durchgeführt. Danach sollen die umfangreichen Arbeiten aber abgeschlossen sein. Es hatte im Frühjahr mehrfach Probleme gegeben.

Der Umzug läuft bei der Postbank unter dem Projektnamen "Unity". Ziel ist es, die Daten der zwölf Millionen Kunden der Postbank mit denen der sieben Millionen Kunden der Deutschen Bank in Deutschland auf einer IT-Plattform zusammenzuführen. Die Deutsche Bank hat die Postbank zwischen 2009 und 2015 übernommen. Ziel der IT-Konsolidierung ist es, ab 2025 jährlich rund 300 Millionen Euro einzusparen. Das Rechenzentrum der Postbank soll "sozusagen besenrein" wieder übergeben werden, erklärte mit Karsten Rösch, einer der beiden Projektleiter, der dpa: "Alles, was es dort gibt, wird migriert, und dann brauchen wir dieses Rechenzentrum nicht mehr."

Die für das kommende Wochenende geplante Etappe ist die letzte von insgesamt vier, heißt es demnach von der Bank. In der sollen noch einmal rund vier Millionen Verträge von zwei Millionen Kunden übertragen werden. Dabei geht es um Konsumentenkredite, Baufinanzierungen, Girokonten, Tages- und Termingeld sowie gewerbliche Finanzierungen. Zudem erhalten weitere 1,9 Millionen Kunden Zugang zum neuen Online- und Mobile-Banking.

Bei der dritten und größten Etappe wurden Anfang April Daten von etwa fünf Millionen Postbank-Kunden umgezogen. Damals hatte es erneut Probleme gegeben, wenn auch weniger als nach IT-Arbeiten rund um den Jahreswechsel als es tagelang zu Schwierigkeiten gekommen war.

"Mit dieser letzten Welle schließen wir die Migration der Postbank-IT auf die Systeme der Deutschen Bank ab. Insgesamt wurden dann über 50 Milliarden Datensätze übertragen", sagte Peschke der dpa. Damit alles reibungslos klappt, sollen am Wochenende mehr als 1000 Personen im Einsatz sein. Für die Kundinnen und Kunden gibt es derweil eine eigene Seite mit einer Auflistung der von dem Ausfall betroffenen Dienstleistungen.

(mho)