Databricks übernimmt das KI-Startup MosaicML

Databricks übernimmt das generative KI-Startup MosaicML für 1,3 Milliarden Dollar. Der Deal soll helfen, eigene und kostengünstigere Sprachmodelle zu erstellen.

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(Bild: whiteMocca/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Das US-Software-Unternehmen Databricks hat am Montag bekannt gegeben, dass es sich bereit erklärt hat, das generative KI-Startup MosaicML im Rahmen eines Aktien-Deals im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Damit soll die schnell wachsende Nachfrage von Unternehmen nach eigenen ChatGPT-ähnlichen Tools befriedigt werden, schreibt die US-Tageszeitung Wall Street Journal, die zuerst über den Deal berichtete.

Dem Bericht zufolge erhofft sich Databricks, das Software-Tools für den Aufbau von KI-Systemen vertreibt, von der Übernahme, die eigene KI-fähige Datenverwaltungstechnologie mit der Sprachmodellplattform von MosaicML zu kombinieren und auf diese Weise kostengünstige Sprachmodelle mit eigenen Daten selbst zu erstellen. Derzeit verlassen sich viele Unternehmen auf Sprachmodelle von Drittanbietern, die mit Unmengen von im Internet öffentlich zugänglichen Daten trainiert wurden.

MosaicML, das 2021 gegründet wurde und 62 Mitarbeiter beschäftigt, verdient sein Geld mit dem Verkauf von Software-Tools an Firmen, die ihre eigenen maßgeschneiderten KI-Systeme entwickeln wollen. Das wie Databricks in San Francisco ansässige Unternehmen bietet Tools an, die die Arbeit mit KI, bei der KI-Algorithmen häufig mit Hilfe teurer Computerchips auf riesigen Datenmengen trainiert werden, billiger machen sollen. Laut MosaicML-Mitbegründer und -CEO Naveen Rao hat sich sein Unternehmen darauf konzentriert, die Kosten für den Einsatz generativer KI zu senken – von zehn Millionen US-Dollar auf unter eine Million US-Dollar pro Modell.

Die Übernahmeankündigung erfolgt zu einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz (KI) die Tech-Branche dominiert. Der Erfolg von ChatGPT der Microsoft-Tochter OpenAI hat einen Hype um KI ausgelöst. Tech-Konzerne wie Alphabet oder Meta haben mittlerweile eigene KI-Anwendungen auf den Markt gebracht; Risikokapitalgeber in den vergangenen Monaten Milliarden in die Finanzierung von KI-Startups gesteckt.

Unternehmen wie Anthropic und OpenAI lizenzieren fertige Sprachmodelle an Unternehmen, die dann darauf aufbauend generative KI-Anwendungen entwickeln. Aufgrund der starken kommerziellen Nachfrage nach diesen Modellen hat sich der Markt für generative KI dramatisch vergrößert – und damit Chancen für Start-ups wie MosaicML eröffnet, die behaupten, ähnliche KI-Modelle anbieten zu können, allerdings zu geringeren Kosten und angepasst an die Daten eines Unternehmens.

Sowohl Databricks als auch MosaicML haben quelloffene Basismodelle herausgebracht. Anfang Mai veröffentlichte MosaicML sein eigenes großes Sprachmodell MosaicML Pretrained Transformer (MPT-7B) als Open Source. Im Gegensatz zu bisherigen Modellen ist MPT-7B für die kommerzielle Nutzung vorgesehen. Nach der Übernahme wird MosaicML als eigenständiger Dienst zu Databricks gehören, schreibt Wall Street Journal. Die Transaktion soll noch vor Ende Juli abgeschlossen werden.

(akn)