Google verteilt YouTube-Videos per IPv6 [Update]

Die für die Video-Auslieferung zuständigen Google-Server verteilen seit vergangener Woche ihre Datenlast zusätzlich über das kommende Internetprotokoll IPv6. Die eigentliche YouTube-Homepage bleibt vorerst nur per IPv4 erreichbar.

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Von
  • Reiko Kaps

Seit dem vergangenem Donnerstag können die Teilnehmer des Google-IPv6-Tests die Bilder- und Video-Server der Online-Videoplattform YouTube über das Internet-Protokoll Version 6 (IPv6) erreichen, erläutert Martin Millnert in einem Beitrag auf der RIPE-IPv6-Mailingliste. Die Umstellung betrifft allerdings nicht die "Youtube-Benutzerschnittstelle" www.youtube.com, für die Google bislang keinen IPv6-tauglichen DNS-Eintrag (AAAA-Record) verteilt. [Update] Inzwischen liefert das Domain Name System für www.youtube.com ebenfalls einen AAAA-Record aus, sodass sich die Website über IPv6 erreichen lässt, berichtete Martin Millnert auf der RIPE-IPv6-Liste. [/Update]

Die Auslieferung der YouTube-Inhalte über IPv6 zeigt sich deutlich in verschiedenen Traffic-Statistiken: Sowohl die Auswertungen beim DE-CIX als auch die schwedische Seite stats.csbnet.se verzeichnen einen deutlichen Anstieg des IPv6-Verkehrs. Gegenüber US-Medien bestätigt auch der Chef des IPv6-Programms von Hurricane Electric, Martin Levy, diesen Trend. Nach seinen Angaben verteilen die Google-Rechenzentren seither 30 Mal mehr IPv6-Daten als zuvor. Das Datenaufkommen sei zudem von Endnutzern verursacht, denn es folgt bekannten Mustern und sinke seit Donnerstag vergangener Woche kaum. "It's not machine driven; it's human eyeball driven", fügte er hinzu.

Googles neuer Schritt in Richtung IPv6 gehört zum firmeneigenen Testprogramm "Google over IPv6", über das sich bislang die Suche (ipv6.google.com), der Kartendienst Maps, der Kalender, der E-Mail-Dienst Gmail sowie die Google-Dienste Docs, Finance, Health, iGoogle, Nachrichten, Notebook, Reader und Sites über IPv6 ansprechen lassen. Der Suchmaschinenanbieter treibt sein IPv6-Programm bereits seit geraumer Zeit voran und wirbt offensiv für die Umstellung. Die nun umgesetzte IPv6-Einführung bei YouTube hatte das Unternehmen bereits im November 2009 angekündigt, konkrete Termine nannte Google damals allerdings nicht. (rek)