Unity: KI-Chatbot soll Spiele entwickeln

Unity baut KI-Tools zur Spieleentwicklung in seine Game-Engine ein. Dazu gehört ein Chatbot namens Muse, der Spiele auf Befehl selbst programmieren kann.

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Orb ist eine dynamische KI-Figur, die mit AI-Tools von Unity erschaffen wurde und animiert wird.

(Bild: Unity)

Lesezeit: 2 Min.

Die Spiele- und Grafik-Engine Unity bietet Entwicklern künftig mehrere KI-Tools an. Die Werkzeuge sollen das Erstellen von Inhalten beschleunigen und Produktivität erhöhen, schreibt Unity in einem Blog-Eintrag.

Dazu hat Unity zwei Anwendungen vorgestellt: "Muse" ist eine Art Chatbot, der auf Befehl Code schreiben oder Animationen einbauen kann. Und Unity Sentis ermöglicht es Entwicklern, KI-Modelle für Spiele und Anwendungen in die Runtime zu implementieren. Die KI-Modelle müssen damit nicht in die Cloud eingebunden werden, sondern laufen direkt auf PCs und Spielkonsolen, verspricht Unity in einem Blog-Eintrag. Beide Werkzeuge befinden sich aktuell im Closed-Beta-Zugang mit eingeschränkter Funktionalität.

Das US-Unternehmen hat außerdem ein Video veröffentlicht, das den Entwickler-Chatbot Muse bei der Arbeit zeigt: Ein Nutzer fragt Muse erst nach Tipps für die Entwicklung eines Match-3-Games, bevor er sich von dem Tool direkt Code schreiben lässt. Später ist zu sehen, wie Muse auf Zuruf ("Do a backflip") eine Rückwärtssalto-Animation für eine Spielfigur bastelt.

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Muse soll zudem beim Erstellen von Assets helfen – mit Funktionen, die an KI-Bildbearbeitungsprogramme wie Midjourney erinnern. Beispielsweise ist im Video zu sehen, wie Muse auf Wunsch bei einem vorhandenen 2D-Asset bestimmte Elemente umtauscht, also etwa ein Dach von einer Zeichnung eines Hauses auswechselt. Darüber hinaus soll Muse auf Befehl Texturen für verschiedene Untergründe basteln können.

"Das Ziel von Muse ist es, dass Sie fast alles im Unity-Editor mit natürlichen Eingaben wie Texteingaben und Skizzen erstellen können", schreibt Unity in dem Blog-Eintrag. In der aktuellen Beta-Fassung ist Muse davon aber noch weit entfernt: Derzeit kann Muse ausschließlich die Unity-Documentation sowie Trainingsressourcen und Support-Inhalte nach Informationen durchsuchen.

KI-Werkzeuge sind in der Spielebranche bereits angekommen: Unternehmen wie Activision Blizzard nutzen generative KI, um Illustrationen zu Spielen wie "World of Warcraft", "Diablo" und "Overwatch" zu basteln. Unity gehört neben der Unreal Engine zu den meistgenutzten Spiele-Engines der Welt und kann diese Tools auch kleineren Entwicklerteams zugänglich machen.

(dahe)