Fujis Frühjahrskollektion

Im Gegensatz zu den meisten anderen Kameraherstellern hat Fujifilm sich etwas mehr Zeit nach der CES gelassen und stellt erst jetzt seine neuen Frühjahrsmodelle vor – nicht ohne eine Rekordmarke zu brechen.

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Von
  • Rebecca Stolze
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(Bild: Fuji)

Insgesamt ein Dutzend neue Modelle stellt Fuji für dieses Frühjahr vor und bricht mit der FinePix HS10 mit 30 fach-Zoom den von Olympus gehaltenen Zoomrekord. Stabilisiert wird der Brennweitenbereich von 24-720 Millimeter (äquivalent Kleinbild) mittels High-ISO und Sensorshift. Dabei setzt das Unternehmen zum ersten Mal einen Back-Illuminated-CMOS-Sensor (bekannt von Sony) ein, der bei einer Auflösung von 10 Megapixeln und einer Abmessung von 1/2,3 Zoll (Sensordiagonale) rauschärmere Bilder verspricht.
Der Empfindlichkeitsbereich der Kamera erstreckt sich von ISO 100 bis ISO 6400, wobei die Kamera bei ISO 6400 die Auflösung auf fünf oder drei Megapixel reduziert.

(Bild: Fuji)

Des Weiteren hat die 131 × 91 mm × 126 mm große Kamera ein klappbares 3-Zoll-Display (7,6 cm), allerdings mit einer geringen QVGA-Auflösung (320 × 240 Pixel). Daneben ist eine Motivfindung über einen 0,2-Zoll großen elektronischen Sucher möglich, der sich bei Annäherung eines Auges automatisch einschaltet.

Neben Fotoaufnahmen im RAW- und JPEG-Format zeichnet die HS10 auch Videos in Full-HD (1920 × 1080 Pixel) mit 30 Bildern pro Sekunde und Stereo-Ton auf. SD und SDHC-Karten dienen als Speichermedium, während ein HDMI-Ausgang eine einfache Weitergabe an Wiedergabegeräte gewährleistet. Zeitlupenaufnahmen ermöglicht die High-Speed-Video-Funktion mit 1000 Bilder pro Sekunde, wobei Fuji nicht bekannt gibt mit welcher Auflösung die Sequenzen erstellt werden. Die Foto-Serienbildrate dagegen soll bis zu 10 Bilder/s bei voller Auflösung betragen.

Auch firmwareseitig integriert Fuji bei der HS10 Neues. So soll die Kamera in der Motion-Remover-Funktion bewegte Objekte aus der Aufnahme entfernen können. Dazu nimmt sie fünf Bilder hintereinander auf, analysiert diese und rechnet die Bilder zu einem Foto mit fünf oder drei Megapixeln zusammen. Störende Touristen bei beliebten Fotozielen sollen so der Vergangenheit angehören.
Bei der Multi-Motion-Capture-Funktion wiederum verbindet die Kamera fünf hintereinander gemachte Fotos, um Bewegungsabläufe in einem Bild darzustellen. Die für Fuji neue Panorama-Funktion, die mit einem einzelnen Schwenk ein Panoramabild erstellt, ist von Sony-Kameras bekannt und lässt darauf schließen, dass der Sensor nicht aus eigener Produktion stammt, sondern bei Sony eingekauft wurde.
Betrieben wird die Kamera mit vier Mignon-Batterien, die das Leergewicht von 640 Gramm um rund 120 Gramm erschweren. Ab April 2010 soll die FinePix HS10 für 430 Euro erhältlich sein.

(Bild: Fuji)

Bei der F80EXR kommt, wie der Name verspricht, ein hauseigener 1/2''-CCD-Sensor mit 12 Megapixeln und EXR-Technologie zum Einsatz. Wie bei der HS10 stabilisiert ein Sensor-Shift hier den Brennweitenbereich von 27-270 Millimeter (KB; f/3,3-5,6). Die Empfindlichkeit kann zwischen ISO 100 und ISO 12.800 gewählt werden, wobei sich die Auflösung ab ISO 3200 reduziert.

Neben den mittlerweile bekannten EXR-Modi, die eine Erweiterung des Dynamikumfangs und eine rauschärmere Anhebung der Lichtempfindlichkeit beinhalten, kommt in der F80EXR zum ersten Mal (bei Fuji) neben der regulären Gesichtserkennung eine Erkennung für Haustiere zum Einsatz. Mit deren Hilfe sollen die Fotos genau in dem Moment aufgenommen werden, in dem Hund, Katze oder Maus direkt in die Kamera blicken.

Ob die Funktion richtig gearbeitet hat kann auf dem 3-Zoll-Display (320 × 240 Pixel) geprüft werden. Einen Sucher hat das 99 mm × 59 mm × 28 mm kleine und rund 140 Gramm leichte Modell nicht.
Bewegte Bilder nimmt die F80EXR mit einer Auflösung von 1280 × 720 Pixel und eine Bildrate von 24 fps auf. Ein Lithium-Ionen-Akku versorgt die Kamera mit Strom und soll für ca. 230 Aufnahmen reichen. Der kleine Superzoomer soll ab Mitte März in den Farben Schwarz, Silber und Rot für 250 Euro in die Läden kommen.

(Bild: Fuji)

Die Z700EXR zeichnet sich durch ihr 3,5-Zoll großes Touch-Display mit HVGA-Auflösung aus. Als Bildaufnehmer dient auch hier ein 1/2-Zoll großer, beweglicher CCD-Sensor mit 12 Megapixeln. Der Zoombereich fällt mit 35-175 Millimetern (äquivalent KB; f/3,9-4,7) vergleichsweise klein aus – die innenliegende Prismenbauweise ermöglicht die kompakte Abmessung von 98 mm × 59 mm × 20 mm (B × H × T). Die Lichtempfindlichkeit kann zwischen ISO 100 und ISO 3200 gewählt werden. Fuji integriert auch bei der Z700EXR die neue Tiererkennung sowie eine reguläre Gesichtserkennung. Das mit Objektivschutz-Schieber ausgestattete Model soll ab Mitte März für 250 Euro erhältlich sein.

(Bild: Fuji)

Mit der XP10 stellt das Unternehmen die einzige Outdoor-Kamera dieser Frühlingsserie vor. Das Modell ist wasserdicht bis 3 Meter Tiefe, staubgeschützt, frostbeständig bis minus 10 Grad und stoßfest. Allerdings verzichtet Fuji hier auf ausgefeilte Sensor-Technologie und packt einen normalen 1/2,3-Zoll-CCD mit 12 Megapixeln in das abgerundete Metallgehäuse.
Die innenliegende Optik deckt einen Brennweitenbereich von 36-180 Millimeter (KB; f/4-4,8) ab. Einen mechanischen Bildstabilisator hat die XP10 nicht, die Empfindlichkeit reicht bis ISO 1600. Das vergleichsweise kleine Display (6,9 Zentimeter, 2,7 Zoll) löst 320 × 240 Pixel auf.
Eine spezielle Markierung der Fotos und Videos im Format 1280 × 720 (30 fps) soll den Upload ins Web erleichtern, indem die ausgewählten Inhalte bei Verbindung mit einem Computer automatisch an YouTube oder Facebook gesendet werden. Das 96 × 64 × 23 mm große Modell soll 180 Euro kosten und Mitte März auf den Markt kommen.

Die Gehäuseabmessung ist bei den drei Modellen der S-Serie identisch: hier die S2500HD.

(Bild: Fuji)

Die drei Modelle der S-Serie verbindet eine Auflösung von 12 Megapixeln (1/2,3''-CCD) und ein großer Zoombereich. Während die S2500HD und S1800 einen Brennweitenbereich von 28-504 Millimeter (KB) abdecken, reicht der 15-fach-Zoom der S1600 bis 420 Millimeter (KB). Die Lichtstärke der Optiken ist wiederum mit f/3,1-5,6 bei allen gleich. Auch arbeitet der Sensor bei den Modellen mittels Ausgleichbewegungen verwackelten Fotos entgegen. Eine digitale Stabilisierung mithilfe einer Empfindlichkeitserhöhung (bis ISO 6400) ist auch integriert.

Während das Topmodell HS10 zusätzlich zum Monitor einen elektronischen Sucher bietet, begnügen sich die drei Bridgemodelle mit einem 3-Zoll Display (320 × 240 Pixel). Videos nehmen die Kameras mit 1280 × 720 Pixeln auf und speichern diese sowie die Fotos auf SD- oder SDHC-Karten ab. Die S2500HD hat zusätzlich noch einen HDMI-Ausgang. Vier Mignon-Batterien in den 110 mm × 73 mm × 81 mm großen Gehäusen versorgen die Kameras mit Strom. Mitte März 2010 ist auch für diese Modelle Einführungstermin zu einem Preis von 200 Euro (S1600), 220 Euro (S1800) und 230 Euro (S2500HD).

(Bild: Fuji)

Bei der Z70 hebt Fuji vor allem den ästhetischen Aspekt hervor und bezeichnet das Modell als trendigen Handschmeichler. Die Ecken des 91 × 57 × 20 mm großen Metallgehäuses sind allesamt abgerundet, aber auch mit dem Innenleben will der Hersteller überzeugen. Der 1/2,3 Zoll kleine CCD-Sensor löst 12 Megapixel auf, die innenliegende Optik deckt den Brennweitenbereich von 36-180 Millimeter ab (f/4-4,8). Auf eine mechanische Stabilisierung verzichtet Fuji in diesem Fall. Die Optik wird mittels automatisch gleitendem Objektivschieber geschützt, der die Kamera auch gleichzeitig einschaltet.
Die Lichtempfindlichkeit kann zwischen ISO 100 und ISO 1600 variiert werden. Die Funktionstasten, die sich die Rückseite mit einem 6,9 cm großen Display teilen, hat Fuji eigens neu konzipiert. Videos zeichnet die Z70 mit einer Auflösung von 1280 × 720 Pixeln auf und kann diese ebenso wie das Outdoormodell mittels spezieller Markierung und Verbindung mit einem Rechner automatisch zu YouTube oder Facebook senden. Der Hingucker wird in den Farben Silber, Schwarz, Violett, Bronze, Rot und Blau für 150 Euro auf den Markt kommen.

Die beiden JZ-Modelle verbindet ein schlankes Metallgehäuse und eine 10-fach-Optik mit einem Brennweitenbereich von 28-280 mm (äquivalent zu KB; f/3,3-5,6). Lediglich die Auflösung der 1/2,3-Zoll kleinen, beweglichen CCD-Sensoren unterscheidet die Modelle. So hat die JZ300 12 Megapixel, während sich bei der JZ500 14 Megapixel auf den Sensor quetschen. Unterstützend zum Sensor-Shift kann die Empfindlichkeit auf ISO 3200 eingestellt werden – allerdings mit Auflösungsverlust. Beide Kameras zeichnen Videos im HD-Auflösung (1280 × 720 Pixel; 24 fps) auf, haben ein 6,9 Zentimeter großes Display (320 × 240 Pixel) und verfügen über die neue Tiererkennung. Fuji empfiehlt einen Preis von 180 Euro (JZ300) beziehungsweise 200 Euro (JZ500) für die im März erscheinenden Kameras.

FinePix JX200

(Bild: Fuji)

Die Modelle JV100 und JX200 richten sich mit ihren kompakten Maßen von 93 × 55 × 23 Millimeter und einer intuitiven Menüführung an Fotografie-Einsteiger. Beide Modelle haben einen 1/2,3-Zoll kleinen Sensor mit 12 Megapixeln, ein 2,7-Zoll-Display (6,9 cm) und einen Videomodus im 1280 × 720-Format mit 30 Bildern/s. Während das Objektiv der JX200 einen Brennweitenbereich von 28-140 Millimeter (äquivalent Kleinbild; f/3,6-5,9) abdeckt, wartet die JV100 nur mit einem 3-fach Zoom auf (37-111 mm, KB; f/3,2-5,9). Die Lichtempfindlichkeit kann auf ISO 3200 hochgregelt werden, wobei sich allerdings die Auflösung auf 3 Megapixel reduziert. Gespeichert wird auch hier auf SD und SDHC-Karten. Die JV100 (120 Euro) und JX200 (140 Euro) sollen ab Mitte März lieferbar sein. (rst)