Microsoft sucht im Streit um mikerowesoft.com nach einer Lösung
Der Redmonder Riese will nun anscheinend doch nicht nur mit dem "juristischen Brecheisen" einen 17-Jährigen dazu zwingen, auf seine Domain zu verzichten.
Mike Rowe, der wegen der phonetischen Ähnlichkeit seiner Domain mikerowesoft.com mit einem großen Redmonder Softwarekonzern in ein juristisches Geplänkel geraten ist, hat großes Medieninteresse geweckt. Microsoft sucht laut Medienberichten nun offenbar nach einem Weg, wie der Streit um die Domain für beide Seiten glimpflich gelöst werden kann. Zuvor hatten die Redmonder dem 17-jährigen Kanadier vorgeworfen, er wolle lediglich möglichst viel Geld aus der Sache schlagen.
Im November 2003 hatte Rowe eine E-Mail der Anwaltskanzlei Smart & Biggar erhalten, die ihn aufforderte, die Domain Microsoft zu übertragen. Der Schüler verlangte in der Antwort eine Entschädigung für den Verlust des Firmennamens und der Webadresse. Statt der angebotenen 10 Dollar verlangte er 10.000, um die Kosten für den Wiederaufbau seines Geschäfts zu decken.
Nun wird in kanadischen Tageszeitungen ein Microsoft-Sprecher mit den Worten zitiert, sein Unternehmen habe den Schutz der Markenrechte vielleicht zu ernst genommen. Aus dem Munde eines anderen Unternehmensprechers gegenüber der Tageszeitung Seattle Post-Intelligencer heißt es, vielleicht habe Microsoft überreagiert, aber in solch einem Fall müsse die Firma handeln. Er sei zuversichtlich, dass sich in einem persönlichen Gespräch mit Rowe eine Lösung finden werde. Der 17-Jährige sei ein Jungunternehmer, der sich mit einer kreativen Domain behaupten wolle.
Mike Rowe hat im vergangenen Jahr mit Webdesign rund 1000 US-Dollar verdient. Der Streit mit Microsoft hat ihm ungeahnte Popularität verschafft, wie er auf seiner Homepage schreibt. Sein Provider habe die 250.000 Besuche vom vergangenen Montag etwas zu viel gefunden und deshalb seine Site vom Netz genommen. Zuvor habe Rowe etwa zehn Besuche pro Tag gezählt. Nun habe sich mit Deafening-urge.net ein Sponsor gefunden. (anw)