US-Musikindustrie startet neue Klagewelle

Die US-amerikanische Musikindustrie hat ihre Strategie ein wenig geändert und klagt nun zunächst gegen Unbekannt.

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Die US-amerikanische Musikindustrie hat im Kampf gegen Musiktauschbörsen-Nutzer eine neue Runde eingeleitet. Der einflussreiche Verband Recording Industry Association of America (RIAA) hat heute mehr als 532 Klagen gegen Unbekannt eingereicht. Den Beschuldigten wirft er illegalen Vertrieb von Songs über das Internet vor. RIAA-Chef Cary Sherman erklärte, die Botschaft solle klar sein. "Wir können und wir werden auf regelmäßiger Basis Klagen gegen jene einreichen, die illegal urheberrechtlich geschützte Musik tauschen."

Bereits im vergangenen Herbst hatte der Verband mehr als 250 Klagen eingereicht, sich aber in den meisten Fällen mit den Beschuldigten geeinigt. Im Dezember hatte sich der US-amerikanische Telefonie-Anbieter und Internet-Provider Verizon vor Gericht durchgesetzt. Die bis dahin von der RIAA erwirkten Anordnungen zur Herausgabe von Kundendaten zwecks Verfolgung des illegalen Tausches von Musik sind nicht zulässig. Daher hat die Musikindustrie nun gegen Unbekannt geklagt und erwartet die Herausgabe von Informationen zu ermittelten Verbindungsdaten nach weiteren Gerichtsverfahren. Bevor gegen einzelne Personen direkt geklagt wird, soll ihnen noch eine Chance zur Einigung mit der RIAA gegeben werden. (anw)