Botbuilt baut Häuser mit Robotern schneller

Roboter können den Bau von Häusern beschleunigen, indem sie Fertigteile produzieren. Das ist auch dem Arbeitskräftemangel geschuldet.

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(Bild: Botbuilt)

Lesezeit: 3 Min.

Das US-amerikanische Unternehmen Botbuilt setzt Roboter ein, um sie Grundgerüste aus Holz für Häuser bauen zu lassen. Mithilfe der beiden Roboter Axl und Slash, benannt nach "Guns n’ Roses"-Bandmitgliedern, kann die Zeit von der Entwicklung bis zum fertigen Haus von Monaten auf Tage reduziert werden.

Der Fachkräftemangel ist allenthalben in der Baubranche spürbar. Warum also nicht Roboter die schwere Arbeit erledigen lassen und dem Mangel an Fachkräften dadurch begegnen? "Das Fazit ist, dass die Wohnungskrise da ist, weil der Arbeitskräftemangel so real ist", sagt Botbulit-Mitbegründer Brent Wadas. "Wir müssen den Menschen durch zusätzliche Arbeitskräfte helfen, und der kosteneffektivste Weg, dies zu tun, ist durch automatisierte Techniken."

Zwei davon sind Axl und Slash. Die beiden Roboter wiegen je mehr als eine Tonne. Sie sind aber recht geschickt, in dem, was sie tun. So können sie etwa Nägel in Holz einschlagen, ohne dass dieses splittert. Die Geschicklichkeit der Roboter ist aber noch deutlich vielfältiger. Sie können komplette Innen- und Außenwandrahmen für Häuser montieren – eine sehr arbeitsintensive Aufgabe.

Dies erledigen sie nach 3D-Layoutmodellen. Sie entstehen durch das Einscannen von Häuser-Blaupausen. Eine Software bügelt dabei mögliche menschliche Fehler durch eine Künstliche Intelligenz (KI) aus. Innerhalb von Minuten entstehen aus den Scans virtuelle Modelle der Grundgerüste von Häusern, die dann an die Maschinen geschickt und von ihnen zu fertigen Häuserbauteilen verarbeitet werden. Das klappt sicherer und genauer, als es ein Mensch tun könnte. Die Maschinen vermeiden etwa Messfehler, die Projekte um Tage zurückwerfen können.

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Die Roboter schnappen sich dabei Hölzer, bauen sie nach Plan selbstständig zusammen und nummerieren sie für den späteren einfacheren Zusammenbau auf der Baustelle. Zwei weitere, bisher namenlose Roboter, helfen ihnen dabei. "Es ist definitiv so einfach wie bei Ikea", sagt Wadas, der von der kostengünstigen Baumethode überzeugt ist.

Die Zeit für die Errichtung eines Hausrahmens könne so deutlich verkürzt werden. Brauchte es dafür vormals Wochen oder Monate, so verringert sich die Arbeit nun auf Tage. Dies solle weiter optimiert werden, denn die Zeit, um die fertigen Teile zur Baustelle zu transportieren, komme noch hinzu. Wadas und seine beiden Mitgründer Ex-Doktorand Collin Devine und der Maschinenbauingenieur Barrett Ames haben auch dafür eine Lösung: Sie wollen die Roboter mobil einsetzen und zu den Baustellen bringen, um sie die Fertigteile vor Ort anfertigen zu lassen. Diese können dann sofort zum Zusammenbau eines Hauses verwendet werden.

Botbuilt hat bereits beim Bau von sechs unterschiedlich großen Häusern geholfen. Sie übernehmen dabei Aufgaben, die vormals direkt auf der Baustelle von Menschen erledigt wurden. Die Besorgnis, dass die Roboter ihnen die Arbeit "wegnehmen" würden, teilen Wadas und Devine nicht. Es gebe einfach nicht genügend freie Arbeiter, die diese Aufgaben übernehmen könnten.

Das Unternehmen Botbuilt wurde Ende 2020 gegründet. Es hat derzeit 13 Mitarbeiter.

(olb)