Threads pulverisiert ChatGPT-Rekord: 100 Millionen Accounts in vier Tagen

ChatGPT brauchte jüngst zwei Monate, um auf 100 Millionen Nutzer zu kommen. Metas Twitter-Alternative Threads schaffte den Meilenstein jetzt in nur vier Tagen.

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Threads-Logo auf Smartphone

(Bild: rafapress/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die Twitter-Alternative Threads von Meta hat nicht einmal fünf Tage nach ihrer Einführung die Marke von 100 Millionen aktivierten Accounts erreicht und damit einen Anfang des Jahres von ChatGPT aufgestellten Rekord deutlich gebrochen. Das berichten übereinstimmend mehrere US-Medien unter Berufung auf Informationen zur Anzahl der Threads-Accounts in Instagram. Erst im Februar war der KI-Chatbot ChatGPT mit einem Wachstum auf 100 Millionen aktive Nutzer innerhalb von zwei Monaten zur am schnellsten gewachsene Verbraucheranwendung der vergangenen 20 Jahre erklärt worden. Diesen Rekord hat Threads nun pulverisiert, unterstützt sicher auch durch die enge Anbindung an Instagram. Gleichzeitig ist der Kurznachrichtendienst noch nicht einmal offiziell in der EU eingeführt worden.

Threads war erst am Donnerstag in den USA und insgesamt etwa 100 Staaten freigegeben worden, seitdem strömen Nutzer und Nutzerinnen aus Instagram zu der bislang nicht einmal halbfertigen Twitter-Alternative. Noch fehlen grundlegende Funktionen, darunter eine Beitragssuche oder eine chronologische Timeline. Trotzdem war man bei der Instagram-Mutter Meta offenbar der Meinung, dass der Zeitpunkt für den Angriff auf Twitter günstig ist. Das immense Wachstum bestätigt Einschätzungen, denen zufolge Threads direkt zur größten Bedrohung für den Kurznachrichtendienst von Elon Musk geworden ist. Auf Threads hat Cloudflare-CEO Matthew Prince eine Grafik geteilt, die zeigen soll, wie der Traffic zu twitter.com seit Jahresbeginn fällt, zuletzt ging es demnach noch einmal merklich runter.

Der für Threads verantwortliche Instagram-Chef Adam Mosseri hat derweil erklärt, dass er Politik aus der neuen Plattform heraushalten will. Politik und harte Nachrichten brächten zusätzlichen Aufwand, Negativität und Risiken mit sich, die durch das Engagement und den Umsatz nicht ausgeglichen würden. Stattdessen wolle man auf Sport, Musik, Mode, Schönheit und Entertainment setzen. Politik und "harte Nachrichten" sind ein zentrales Element von Twitter. Ob Threads den Dienst beerben kann, ohne diese Aspekte zu bedienen, muss sich zeigen, möglicherweise könnte sich dieser Teil noch stärker auf Mastodon einfinden. Daran und an das Fediverse soll Threads aber künftig angebunden werden. Aktuell sind Journalisten und Journalistinnen auf Threads aber noch eine besonders sichtbare Gruppe.

(mho)