InfluxData: Server aus, Kundendaten weg

Als zahlender Kunde verlässt man sich auf den Anbieter. Zumindest bei InfluxData scheint das Vertrauen nicht gerechtfertigt gewesen zu sein – nur eine Panne?

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(Bild: iX)

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sven Scharpe

In der InfluxData-Community häufen sich aktuell die Berichte, dass das Unternehmen offenbar seine InfluxDB-Server in Belgien abgeschaltet hat. Die Zahl der Kunden, die darüber anscheinend nicht informiert wurden und nun einen Datenverlust zu beklagen haben, liegt momentan noch in einem überschaubaren Rahmen. Wie ein Leser und InfluxDB-Kunde der iX-Redaktion berichtet, sind die gesicherten Daten unwiderruflich verloren. Im Unternehmensumfeld – also der Kundenbereich, an den sich die Dienstleistungen von InfluxData explizit richten – stellt ein solches Szenario den Super-GAU dar.

Aktuell ist das Ausmaß der Panne noch nicht absehbar. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Betroffenen in den kommenden Tagen noch ansteigt. Vermutlich ist vielen Anwendern noch nicht aufgefallen, dass Daten nicht mehr zugänglich sind oder man sucht noch an anderer Stelle nach dem Fehler. Die iX-Redaktion hat bei InfluxData um eine Stellungnahme gebeten, diese liegt zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht vor. Wir berichten, sobald das Unternehmen sich zum Vorgang äußert.

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Paul Dix, CTO bei InfluxDB, hat sich ausführlich geäußert und die Problematik bestätigt. Seiner Mitteilung ist zu entnehmen, dass nicht nur in Belgien, sondern auch in Sydney Server vom Netz genommen wurden. Die Kunden sollen in einem mehrstufigen Verfahren und über mehrere Monate hinweg von der bevorstehenden Abschaltung informiert worden sein. Laut Dix war dieses Vorgehen in den meisten Fällen erfolgreich und die Kunden konnten rechtzeitig mithilfe des Supports oder selbstständig mit ihren Daten migrieren.

In einigen Fällen sind die Benachrichtigungen aber wohl nicht zugestellt worden. Gründe dafür werden nicht genannt. Etwas Hoffnung gibt es für Nutzer, die ihre Daten auf den belgischen Servern gespeichert hatten. Wie Paul Dix ausführt, prüft das Unternehmen, ob die Daten der letzten 100 Tage wiederhergestellt werden können. Pech scheinen dagegen die Kunden zu haben, deren Daten auf den Servern in Sydney lagen. Diese sind allem Anschein nach endgültig verloren.

Update

InfluxDB hat uns mitgeteilt, dass es gelungen ist, die Daten der belgischen Server wiederherzustellen. Diese sollen den Kunden in Kürze wieder zur Verfügung stehen. Auch benutzerdefinierte Funktionen und Tasks konnten laut CTO Paul Dix rekonstruiert werden.

(sve)