Vorwurf Bereicherung: Tesla-Verwaltungsrat zahlt 735 Millionen US-Dollar zurück

Teslas Verwaltungsrat will einen jahrelangen Rechtsstreit außergerichtlich beilegen und insgesamt 735 Millionen US-Dollar an den Konzern zurückzahlen.

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Tesla-Logo im Gegenlicht

(Bild: BoJack/Shutterstock.com)

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Der Verwaltungsrat von Tesla zahlt dem Elektroautohersteller mehr als 735 Millionen US-Dollar zurück, um einen Rechtsstreit über viel zu hohe Vergütungen zu beenden. Das berichtet das US-Magazin Bloomberg unter Berufung auf die außergerichtliche Einigung. Tesla-Mitgründer Elon Musk, dessen Bruder Kimbal, Oracle-Gründer Larry Ellison, Rupert Murdochs Sohn James und vier weitere Personen haben demnach eingewilligt, Aktien im Wert von fast 460 Millionen US-Dollar und noch einmal 276 Millionen US-Dollar an Vergütungen zurückzuzahlen. Als Teil der Einigung weisen die Mitglieder jegliches Fehlverhalten von sich, eingewilligt hätten sie nur, um Unsicherheit, Risiken und weitere Kosten zu minimieren.

Eingereicht worden war die Klage 2020 auf Betreiben der Rentenkasse von Polizei und Feuerwehr in Detroit. Die hat in Tesla investiert und dem Verwaltungsrat ("Board of Directors") vorgeworfen, sich selbst über einen Zeitraum von drei Jahren über Gebühr aus der Unternehmenskasse bedient zu haben. Zulasten von Tesla hätten sich die Beklagten ungebührlich bereichert. Begonnen habe das 2017, ein Jahr später bekam Vorstandschefin Robyn Denholm dann schon so viel Geld, dass nur ein Vorstandschef in den USA vor ihr lag. Die vormalige Finanzchefin des australischen Telekommunikations-Anbieters Telstra hat Elon Musk an der Spitze Aufsichtsgremiums abgelöst, weil der den Posten im Rahmen einer Abmachung mit der US-Börsenaufsicht hatte räumen müssen.

Im Rahmen der Einigung haben sich Verwaltungsratsmitglieder nun nicht nur bereit erklärt, Hunderte Millionen US-Dollar an Tesla zurückzuzahlen. Für ihre Arbeit in den Jahren 2021, 2022 und 2023 werden sie außerdem nicht vergütet, schreibt Bloomberg noch. Die zuständige Richterin muss dem Deal demnach aber noch zustimmen. Kathaleen McCormick vom Delaware Court of Chancery ist demnach auch für einen weiteren Fall zuständig, in dem es um ein milliardenschweres Vergütungspaket für Firmenchef Elon Musk geht. Bei dessen Vereinbarung soll es zahlreiche Interessenkonflikte und Verstöße gegen Transparenzpflichten gegeben haben.

(mho)