Einkaufspreise für SSDs ziehen weiter an
Die anhaltend hohe Nachfrage nach SSDs reißt nicht ab. In Kombination mit steigenden Chip-Preisen ziehen auch die HEKs kontinuierlichen weiter an. Im PC-/Notebook-Segment werden aktuell deutlich mehr Laufwerke umgesetzt, als im Corporate-Bereich – Tendenz steigend.
Mit SSDs adressiert der Handel hauptsächlich Early-Adopters, die sich auch von der anhaltenden Preiserhöhung nicht abschrecken lassen.
Die Preise für Solid-State-Disks (SSD) klettern weiter. Bei fast allen Herstellern wurden typenübergreifend die HEKs in den letzten zwei Wochen um durchschnittlich drei Prozent erhöht. Einzelne Modelle wie die SSDnow V mit 128 GByte von Kingston Technology kosten um bis zu acht Prozent mehr. In der Broadline-Distribution können Wiederverkäufer das Laufwerk aktuell für nicht ganz 184 Euro beziehen. In der ersten Woche des Jahres mussten Einkäufer dafür lediglich 161 Euro veranschlagen. "Die aktuelle Preiserhöhung resultiert vor allem aus steigenden Preisen für Flash-Chips", erklärt Christian Marhöfer, Geschäftsführer bei Kingston Technology. Zudem steht eine Großzahl der am Markt vertretenen Produkte unter Allokation.
Zu den Bestsellern zählen aktuell SSDs mit 64 GByte. Erst mit großem Abstand folgen 128-GByte-Produkte. "Wenn unser 40-GByte-Drive besser verfügbar wäre, würden die Verkaufszahlen nahe an die der 64-GByte-SSDs herankommen", ist Marhöfer überzeugt. "Die Kunden setzen SSDs vor allem als Boot-Laufwerk, um die Performance zu optimieren. Gesucht sind dafür preiswerte Modelle."
Im heise resale Preisradar rückt die V+-Version von Kingstons 64-GByte-Drive im Ranking von Rang 29 auf Platz 10 vor. Gleichzeitig verteuert sich der Verkaufspreis gegenüber der KW 3 um über sechs Prozent. Das meistgesuchte SSD-Drive bleibt nach wie vor Intels X25-M G2 mit 80 GByte. Deren HEK beträgt in der KW 5 zirka 168 Euro.
Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:
Die Mehrzahl der SSDs wird für den Einsatz in Desktop-PCs und Notebooks gekauft, der Corporate-Sektor spielt derzeit nur eine Nebenrolle. Denn im Business-Einsatz in Servern und Speichersystemen muss von Kundenseite ein höherer Qualifizierungsaufwand betrieben werden. "Der Absatz in den Server-Bereich wird im Laufe des Jahres sicher noch zulegen", erwartet Kingston-Manager Marhöfer. "Im Moment sehen wir aber bei Notebooks einen riesigen Markt." Hier kann sich der Fachhandel mit Beratungsleistung profilieren und mit den richtigen Tools gehe ein Austausch – Festplatte gegen SSD – relativ einfach von Statten. Vorteile wie eine höhere Performance, geringerer Energieverbrauch und Hitzeentwicklung seien für den Anwender sofort spürbar.
Mit ein Grund, warum sich SSDs sehr gut verkaufen. Reseller müssen aber bis auf weiteres mit Lieferengpässen rechnen. Übers Jahr gesehen sollen sich die Preise zwar auf einem für den Anwender erträglicherem Niveau einpendeln, aktuell bezahlen Early-Adopters aber nahezu jeden Kurs. Mit merklichen Abschlägen ist daher kurzfristig nicht zu rechnen.
Siehe hierzu auch:
- Komponenten 2010: Festplatten und SSDs gefragt
- SSDs: Preiskurve zeigt nach oben
- SSDs werden zum Jahresende knapp
- Nachfrage nach SSDs verzehnfacht