Verlustjahr für Jenoptik abgehakt

Angesichts der aufhellenden Konjunktur in der Halbleiterindustrie, für die Jenoptik Chip-Fabriken baut, sollen die Kapazitäten in dieser Sparte ausgebaut werden.

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Von
  • dpa

Nach einem schlechten Geschäftsjahr 2003 mit mehr als 20 Millionen Euro Verlust wird der Technologiekonzern Jenoptik erneut umgebaut. Der neue Vorstandschef Alexander von Witzleben kündigte heute in Jena bei der Vorlage vorläufiger Geschäftszahlen Veränderungen im größten Geschäftsbereich Anlagenbau/Reinraumtechnik an. Der Verkauf dieses Bereichs, der 2003 mit mehr als 1,6 Milliarden Euro das Gros zum Konzernumsatz von 2,0 Milliarden Euro beitrug, sei damit vom Tisch. "Die Bemühungen um einen Partner werden nicht weiter verfolgt." Der Kurs der Aktie war zwischenzeitlich um vier Prozent auf 10,11 Euro gestiegen. Im Jahr 2002 hatte Jenoptik 1,6 Milliarden Euro umgesetzt.

Angesichts der sich abzeichnenden Konjunkturaufhellung in der Halbleiterindustrie, für die Jenoptik Chip-Fabriken baut, sollen die Kapazitäten in dieser Sparte ausgebaut werden. "Wir werden in Asien Gas geben. Da ist das größte Geschäft", sagte von Witzleben. Der ehemalige Finanzvorstand hatte Mitte 2003 den Vorstandsvorsitz vom langjährigen Konzernlenker Lothar Späth übernommen. Späth wechselte an die Spitze des Aufsichtsrats.

Das Deutschlandgeschäft des mit 10.000 Beschäftigten größten börsennotierten Unternehmens in Ostdeutschland soll gestrafft werden. Wegen der Investitionszurückhaltung schrumpfe der traditionelle Bereich technische Gebäudeausrüstung mit Heizung, Klima und Sanitär. "Dem werden wir mit der neuen Struktur Rechnung tragen", sagte Vorstandsmitglied Jürgen Gießmann. Zu Konsequenzen für Arbeitsplätze machte der Vorstand keine Angaben.

Von Witzleben rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem höheren Umsatz und positiven Effekten für das Betriebsergebnis. Eine Geschäftsprognose will der Vorstand erst im April abgeben. Den Gewinneinbruch im Vorjahr begründete er mit Einmaleffekten von rund 40 Millionen Euro auch als Folge der dreijährigen Halbleiterkrise. Bei insgesamt positivem Betriebsergebnis sei der Verlust unter anderem durch Restrukturierungskosten und Projektverschiebungen wegen der Lungenkrankheit SARS in Asien entstanden. (dpa) / (anw)