Die Produktwerker: Kreativitätstechniken in der Produktentwicklung
In dieser Folge sprechen die Produktwerker darüber, wie man Kreativitätstechniken in der Produktentwicklung einsetzen kann.
- Dominique Winter
- Tim Klein
In der Produktentwicklung spielen Kreativitätstechniken eine essenzielle Rolle. Sie dienen dazu, innovative Ideen zu generieren und den Entwicklungsprozess auf neue Bahnen zu lenken. In dieser Folge des Produktwerker-Podcasts sprechen Tim Klein und Dominique Winter darüber, wie sich Kreativitätstechniken innerhalb der agilen Produktentwicklung beispielsweise mit Scrum einsetzen lassen.
Brainwriting statt Brainstorming
Viele setzen auf das altbewährte Brainstorming, aber es zeigt sich oft, dass diese Methode ihre Grenzen hat. Eines der Hauptprobleme liegt in der sozialen Erwünschtheit, die oft die Qualität der generierten Ideen beeinträchtigt. Brainstorming führt regelmäßig dazu, dass Teilnehmende sich selbst zensieren oder Ideen aus Angst vor Ablehnung zurückhalten. Hier setzt das Brainwriting an, eine Alternative, die in diesem Kontext häufig als hilfreicher erachtet wird. Durch die Möglichkeit, Ideen schriftlich zu notieren, wird der soziale Druck reduziert. Alle Teilnehmenden können ihre eigenen Gedanken ohne Hemmungen aufschreiben, was zu einer größeren Bandbreite kreativer Ansätze führt.
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Die 635-Methode: Drei Ideen in fĂĽnf Minuten
Ein weiterer Ansatz, der sich bewährt hat, ist die 635-Methode. Hierbei formulieren sechs Teilnehmende jeweils drei Ideen in fünf Minuten. Diese Ideen werden dann an die nächsten sechs Teilnehmenden weitergereicht, die darauf aufbauend neue Ideen generieren. Durch diese iterative Vorgehensweise entstehen in kurzer Zeit eine Vielzahl an Ideen, ohne dass der Einfluss sozialer Faktoren die Kreativität einschränkt.
Da an der Produktentwicklung aber viele Köpfe beteiligt sind, bieten sich auch Techniken an, bei denen Menschen jeweils die gleiche Denkperspektive einnehmen. Beispielsweise haben sich Edward de Bonos Denkhüte als nützliches Instrument erwiesen. Diese metaphorischen Hüte repräsentieren verschiedene Denkrichtungen, die in der Gruppe durchgespielt werden können. Jeder Hut steht für eine andere Sichtweise: neutral, emotional, optimistisch, kritisch, kreativ und strukturiert. Indem die Teilnehmenden bewusst in diese verschiedenen Rollen schlüpfen, entsteht eine facettenreiche Betrachtung des Problems, die zu vielseitigen Lösungsansätzen führen kann. Dominique Winter empfiehlt, dass alle Teilnehmenden immer die gleiche Perspektive einnehmen und nicht ein jeder einen anderen Hut zur gleichen Zeit trägt.
Verschiedene Blickwinkel einnehmen
Eine weitere Methode, die sich bewährt hat, ist die Walt-Disney-Methode. Sie nutzt die Rollen des Träumers, Realisten und Kritikers, um eine Idee aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Dadurch lassen sich sowohl visionäre Ansätze als auch praktische Umsetzbarkeit beleuchten, was zu ausgewogeneren und umsetzungsfähigen Ideen führen kann.
Als persönliche Empfehlung von Dominique Winter hier noch ein sehr erkenntnisreicher Vortrag von John Cleese zum Thema Kreativität im Management.
WeiterfĂĽhrende Themen
Diese Podcast-Episoden passen zum Thema bzw. wurden in dieser Folge erwähnt:
- Als Product Owner im Sprint Review
- Mit Storytelling andere von Deinen Produktideen ĂĽberzeugen
- Visual Leadership fĂĽr Product Owner
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: "Kreativitätstechniken in der Produktentwicklung".
(mdo)