Threads von Meta: Nutzung einen Monat nach Eröffnung schon wieder eingebrochen

Es war abzusehen, dass es auf Threads ruhiger werden würde – nun wird deutlich wie stark. Die meisten Nutzer bleiben schon wieder weg, der Rest guckt nur kurz.

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Threads-Logo auf Smartphone

(Bild: rafapress/Shutterstock.com)

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Nach dem beispiellosen Start der Twitter-Alternative Threads von Meta sind die Nutzungszahlen offenbar schon wieder eingebrochen. Das berichtet die Webanalysefirma Similarweb unter Berufung auf Schätzungen auf Basis von Zahlen aus Android. Demnach waren in der dort verfügbaren App am 7. Juli mehr als 49 Millionen Nutzer und Nutzerinnen aktiv, einen Monat später waren es nur noch 10 Millionen. Im Heimatmarkt USA ist die Zahl demnach etwas weniger stark von 2,3 Millionen Nutzern auf 576.000 zurückgegangen. Gleichzeitig sei aber die durchschnittliche Benutzungsdauer deutlich stärker gesunken und habe zuletzt nur noch bei drei Minuten gelegen. Zusammen sind die Zahlen wieder extrem weit von X (vormals Twitter) entfernt.

Threads ist seit dem 6. Juli in 100 Staaten verfügbar, die EU bleibt aus regulatorischen Gründen bislang außen vor. Innerhalb weniger Tage haben sich auf dem eng an Instagram angebundenen Dienst mehr als 100 Millionen Nutzer angemeldet, damit wurde der Wachstumsrekord von ChatGPT pulverisiert. Aber auch weil dort grundlegende Funktionen wie eine Suche und eine chronologische Timeline noch fehlen, dürfte die Nutzung in der Folge so stark gesunken sein. Laut Similarweb hat die durchschnittliche Nutzungszeit am 7. Juli in den USA mit 21 Minuten fast jene von Twitter (rund 25 Minuten) erreicht, bevor sie dann aber rasch wieder abgefallen sei.

Keine dieser Statistiken bedeute, dass sich Threads nicht doch durchsetzen werde, aber dass der anfängliche Erfolg "zu gut war, um wahr zu sein", schreibt Similarweb. Die Statistik erinnert an Zahlen aus dem Frühjahr, denen zufolge die Aktivität auf der Twitter-Alternative Mastodon nach dem Ansturm im Spätherbst wieder gesunken waren. Inzwischen ist die Aktivität dort wieder gestiegen, zuletzt wurden laut Analysen Nutzungszahlen erreicht, die an jene aus dem Dezember herankommen. Auch für einen Abgesang auf Threads ist es jetzt zu früh: Der Dienst sei zu einem günstigen Zeitpunkt eröffnet worden und könnte immer noch mehr Chancen haben, "das neue Twitter zu werden", als manche Alternative, schreibt Similarweb. Aber noch bräuchten Nutzer mehr Gründe, um wiederzukommen.

(mho)