Microsoft will Cloud-Gaming-Rechte an Activision-Spielen an Ubisoft verkaufen

Um seine Activision-Übernahme in UK zu retten, will Microsoft nun die Cloud-Gaming-Rechte an Activision-Titeln verkaufen – an Ubisoft.

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(Bild: Sergei Elagin/Shutterstock.com)

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Microsoft will die Cloud-Gaming-Rechte an Activision-Spielen an Ubisoft verkaufen, um seine geplante Übernahme von Activision abschließen zu können. Das teilte Microsoft-Präsident Brad Smith in einem Blog-Eintrag mit. Der Schritt soll die britischen Kartellwächter der CMA besänftigen, die dem Deal wegen Bedenken über den Cloud-Gaming-Markt zuvor einen Riegel vorgeschoben hatten.

Die Rechte fürs Streamen von Activision-Spielen über die Cloud sollen an Ubisoft transferiert werden, schreibt Brad Smith. Das gelte für alle bisherigen Titel von Activision Blizzard auf PC und Konsole. Auch die Rechte an Titeln, die in den nächsten 15 Jahren veröffentlicht werden, sollen an Ubisoft gehen. Die Einigung hat kein Ablaufdatum.

Durch den Rechteverkauf soll sichergestellt werden, dass Microsoft die Spiele von Activision nicht exklusiv auf der eigenen Cloud-Gaming-Plattform des Game Pass anbieten kann. Ubisoft selbst hat aktuell keinen Cloud-Gaming-Dienst, arbeitet aber mit externen Anbietern wie Amazon Luna zusammen.

Der Europäische Wirtschaftsraum ist vom Rechtetransfer offenbar ausgenommen, weil Microsoft mit der EU-Kommission bereits Vereinbarungen über das Cloud-Gaming ausgehandelt hatte. Dabei verpflichtete sich Microsoft unter anderem, Activision-Titel künftig auch bei den Cloud-Gaming-Plattformen Nvidia Geforce Now, Boosteroid und Ubitus anzubieten. Diese Verpflichtung bleibe bestehen, betont Brad Smith in dem Blog-Eintrag. Microsoft werde im Europäischen Wirtschaftsraum die nötigen Rechte behalten, um die Vereinbarung einhalten zu können.

In einem Statement schreibt die britische Kartellbehörde CMA, der geänderte Deal könne nun erneut geprüft werden. Grünes Licht gebe es allerdings noch nicht, betonen die Kartellwächter. Eine Entscheidung soll bis zum 18. Oktober getroffen werden. Die CMA ist die wichtigste Kartellbehörde, die dem 69-MIlliarden-Deal noch im Weg steht. Die EU-Kommission hat ihn bereits genehmigt, Widerstand der US-amerikansichen FTC ist vor Gericht gescheitert.

(dahe)