MWC: SIM-Karte misst Verbindungsqualität

Ein auf der SIM-Karte installiertes Java-Programm kann Mobilfunkunternehmen nahezu in Echtzeit Daten über die Qualität ihres Netzes liefern.

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Von
  • Christian Kirsch

Ein Verfahren, das zu besseren Verkehrsinformationen führt, sollen sich jetzt Mobilfunkunternehmen zunutze machen, um verlässliche Daten über die Qualität ihrer Netze zu erhalten. Ähnlich wie Verkehrsdienste die Bewegungen von Mobilfunkgeräten auswerten, lässt sich mit einer Anwendung auf der SIM-Karte die Verbindungsqualität regelmäßig ermitteln.

Giesecke & Devrient stellt diese Software namens sceme auf dem Mobile World Congress in Barcelona vor. Sie wurde gemeinsam mit der Dresdener Radioopt GmbH entwickelt. Das 20 KByte große Java-Programm ermittelt jeweils Anfangs- und Endzeit eines Anrufs, gegebenenfalls den Grund für den Gesprächsabbruch, das verwendete Netz und die beteiligten Funkzellen, die Funktechnik (etwa GSM oder UMTS), die Verbindungsqualität, die Geräte-ID (IMEI) sowie die IMSI-Kennung (International Mobile Subscriber Identity). Über mehrere Gespräche gesammelte Informationen verschickt sie gelegentlich per SMS- oder USSD-Nachricht (Unstructured Supplementary Service Data) an einen Server beim Provider. Diese Nachrichten würden den Akku des Geräts nicht nennenswert belasten, heißt es.

IMEI und IMSI würden dabei verschlüsselt übertragen und abgespeichert. Dadurch sind nach Aussage von Giesecke & Devrient die Nutzerdaten anonymisiert. sceme lässt sich per Funk an- und ausschalten sowie deaktivieren. Außerdem kann der Provider es in ausländischen Netzen zum Schweigen bringen, um Roaming-Kosten zu vermeiden. (ck)