Die Sendung mit der Maus
"Was wie ein Fernsehkanal aussieht, ist in Wirklichkeit eine Web-Seite, die einfach eine Fernbedienung darstellt", sagte Microsofts George Moore in einer Diskussion mit Memphis Betatestern.
"Was wie ein Fernsehkanal aussieht, ist in Wirklichkeit eine Web-Seite, die einfach eine Fernbedienung darstellt", sagte Microsofts George Moore in einer Diskussion mit Memphis Betatestern. Microsofts Windows95-Nachfolger, derzeit noch Memphis tituliert und im Embrionalstadium, soll nämlich laut Internet-Nachrichtenmagazin CNET nicht nur Betriebssystem, sondern auch TV-Tuner werden.
Der Software-Gigant möchte das TV-Programm mit HTML-Seiten in amerikanische Wohnzimmer schicken. James Staten von Dataquest zeigt wenig Begeisterung. Microsoft mache zu viele PC-artige Projekte, die sich mit der TV-Lebensart reiben. Dabei mühen sich die Redmonder, Computer-typisches Feeling zu verbergen, verzichten sogar auf Menüs und Rollbalken. "Mag sein, daß das für einen Burschen, der allein in seinem Wohnzimmer sitzt, gut ist. Für Gemeinschaftssituationen taugt es nicht", so der Industrie-Analyst.
Eingebettet in das analoge TV- und Satellitensignal sollen die Daten in die amerikanischen Wohn-PCs gelangen und sich nach der Programmwahl der ActiveX-Controls bedienen, um ein gewähltes Programm darzustellen. Während DirecTV, der nordamerikanische digitale Satelliten-Fernsehdienst, die HTML-Daten mit einer Datenrate von 30 MBit/s senden könnte, sieht es beim analogen terrestrischen Fernsehsignal schon eher Microsoft-like aus. Da steht für die Datenübertragung lediglich die von Videotext bekannte Austastlücke zur Verfügung. (dz)