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"Steckdosen-Computer" jetzt auch in Deutschland erhältlich [Update]

Software-Tüftler können eigene Projekte auf dem sparsamen Minicomputer mit 1,2-GHz-ARM-Rechenkern realisieren, der auch in manchen NAS steckt.

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Der SheevaPlug arbeitet an der Steckdose

(Bild: Dr. Bott)

Vor einem Jahr hatte Marvell das Konzept eines simplen, kompakten und sparsamen "Plug Computers" mit 1,2-GHz-ARM-Rechenkern angekündigt, nun ist das fertige Gerät namens SheevaPlug von Globalscale auch in Deutschland erhältlich: Die Firma Dr. Bott übernimmt den Vertrieb und verkauft den SheevaPlug mit je 512 MByte DRAM- und Flash-Speicher, einem internen SD-Card-Steckplatz sowie einem 1-GBit/s-Ethernet- und einem USB-2.0-Port für knapp 100 Euro. Auf der CeBIT stellt Dr. Bott in Halle 2 im OS X Business Park auf dem Stand A20 aus.

Das System-on-Chip 88F6281 im SheevaPlug gehört zur Kirkwood-Serie von Marvell und enthält einen 32-Bit-ARM-Kern (code-)namens Sheeva, der zu ARMv5TE (PDF-Datei) kompatibel ist, also einem ARM9 ähnelt. Außerdem enthält der Chip 256 KByte Cache sowie zwei Gigabit-Ethernet-(GbE-)MACs und einen SATA-II-Controller mit zwei Ports. Der zweite GbE-Port und ein eSATA-Anschluss sind aber erst beim bereits angekündigten, allerdings noch nicht lieferbaren und teureren GuruPlug Server Plus nutzbar. Laut Dr. Bott soll der SheevaPlug maximal 10 Watt Leistung aufnehmen.

Marvell fördert eine Entwickler-Community, die unter anderem auch ein Wiki pflegt. Demnach gibt es zurzeit eine FreeBSD- und vier Linux-Distributionen für ARM-Prozessoren, die auf dem SheevaPlug laufen sollen. (Update:) Eine Reihe von Interessenten am SheevaPlug sind bisherige Besitzer der älteren Linksys-Geräte NSLU2 beziehungsweise des Routers WRT54g, die sie mit alternativer Firmware betreiben, die eifrig weiterentwickelt wird (/Update).

Der Marvell 88F6281 steckt auch in Netzwerkspeichergeräten (NAS), etwa im Synology DS-409slim oder im Qnap TS-219P. Dort liefert der Chip Datentransferraten von 32 bis 40 MByte/s beim Lesen und 17 bis 24 MByte/s beim Schreiben auf ein RAID 1 aus je zwei Festplatten. Auch im USB-LAN-Adapter Seagate FreeAgent DockStar steckt Marvell-Kirkwood-Technik. (ciw)