MWC: Opera zuversichtlich wegen iPhone-Browser [Update]
Während die Verbreitung von Opera Mini weiter wächst und Opera Mobile klammheimlich Freeware wurde, konnte der Browser-Hersteller seine Widget-Technik in einem großen AppStore-Projekt mit dem Ausrüster Ericsson unterbringen.
Der langjährige Opera-CEO Jon von Tetzchner ist zuversichtlich, dass Apple Opera Mini als Anwendung für das iPhone zulassen wird. Gesprochen habe man noch nicht miteinander, sagte von Tetzchner auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Aber er könne sich nicht vorstellen, was Apple gegen Opera Mini haben sollte, meinte der ehemalige Opera-Chef, der neuerdings die Strategie des Browser-Herstellers aus der zweiten Reihe bestimmt.
(Bild:Â Opera)
Update: Opera (Stand 1C44) hat bei seinem noch nicht veröffentlichten iPhone-Browser den Wechsel zwischen geöffneten Tabs vorgesehen, die beim Schließen des Browsers auch nicht vergessen werden. Dies ist ähnlich gelöst wie bei Apples Safari: Opera zeigt dieTabs in einer horizontalen Leiste im unteren Bildschirmdrittel als sich überlagernde Mini-Screenshots an.
Mit seiner serverseitigen Komprimierung empfiehlt sich das kleinste der drei Opera-Modelle (aktuell in Version 5 Beta) vor allem für eine schwachbrüstige Internet-Anbindung – und trifft damit offenbar einen Nerv, denn die Zahlen steigen fast exponentiell: Allein das letzte halbe Jahr sah ein Wachstum von 30 auf 50 Millionen Anwender, die Opera Mini nicht nur heruntergeladen haben, sondern auch tatsächlich benutzen.
Ein bisschen leiser ist es um Opera Mobile geworden, der Webseiten komplett auf dem Gerät rendert. Still und heimlich hat Opera seine letzte Bastion für bezahlte Software aufgegeben und veröffentlicht den Browser in kostenlosen Betaversionen, die nichts zu wünschen übrig lassen. Auch die Website bezeichnet Opera Mobile bereits als kostenlos.
Als Haupterlösquelle für die zirka 800 Opera-Mitarbeiter bleiben die Verträge mit Geräteherstellern und Providern. So bietet seit heute der Mobilfunkausrüster Ericsson Netzanbietern gebrandete App-Stores an. Der Ericsson eStore setzt dabei auf Opera-Widgets, bietet aber auch native Anwendungen an; er steht über hundert Netzanbietern mit mehr als einer Milliarde Kunden zur Verfügung.
Angst vor der wachsenden Konkurrenz auf dem mobilen Browser-Markt, auf dem sich eine zunehmende Zahl von WebKit-basierenden Anwendungen breitmacht, zeigte von Tetzchner nicht: Mobiles Internet wachse insgesamt so stark, dass Platz für alle sei. Laut einer Gartner-Studie sollen Mobilgeräte in drei Jahren PCs als Surfgeräte überholen. Und schließlich, so von Tetzchner, sei Operas Marktanteil auf dem Desktop ja auch stärker gewachsen, nachdem Konkurrenten wie Firefox den Blick auf Alternativen gelenkt haben. (heb)