Massiver Stellenabbau bei der Telekom steht bevor

Im Zuge von umfangreichen Sparmaßnahmen will die Deutsche Telekom mehr als 1000 Stellen streichen. Das Unternehmen hat das bestätigt.

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Leerrohr für Glasfaser

(Bild: dpa, Oliver Berg/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst
  • mit Material der dpa

Die Deutsche Telekom will weiter Stellen abbauen. Wie viele Jobs insgesamt betroffen sein werden, sei noch unklar, sagte ein Telekom-Sprecher am Samstag der Deutschen Presseagentur dpa. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet, dass in den nächsten Jahren Tausende Jobs wegfallen sollen.

Beim internen IT-Dienstleister Telekom IT sollen 1300 der 5400 in Deutschland angesiedelten Stellen wegfallen, wie das Unternehmen gegenüber der dpa bestätigte. Darüber hinaus würden rund 350 Beschäftigte in den kommenden Monaten das Unternehmen in den Vorruhestand oder in Altersteilzeit verlassen.

In einem Programm, das intern den Namen "Booster" trägt und mit dem das Unternehmen eigenen Angaben nach Kosten sparen will, wird derzeit geprüft, wie Prozesse in der Zentrale in Bonn umstrukturiert werden sollen und inwiefern dabei Stellen eingespart werden können. Unter anderem durch technologische Fortschritte habe sich vieles verändert, hieß es vom Konzern - die letzten großen Umstrukturierungen dieser Art lägen teils zehn Jahre zurück.

"Wir werden das so sozialverträglich wie möglich gestalten", sagte der Telekom-Sprecher der dpa. Betriebsbedingte Kündigungen habe es bei der Telekom in Deutschland noch nie gegeben. Im August hatte bereits die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US angekündigt, in den Vereinigten Staaten knapp 5000 Arbeitsplätze zu streichen und unter anderem durch Künstliche Intelligenz zu ersetzen.

Diese umfangreichen Umstrukturierungen sollen sich dem Handelsblatt zufolge über die von der Telekom bestätigten Stellenstreichungen hinaus in den kommenden Jahren auch in Deutschland fortsetzen. "Tausende Stellen", so das Blatt, sollen verloren gehen. Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere namentlich nicht genannte Quellen im Unternehmen. Eine Führungskraft wird mit der Aussage zitiert, die Telekom habe "zu viel Fett angesetzt". Entsprechend empört zeigt sich der Betriebsrat, der von "Wut" und "Entsetzen" in der Belegschaft berichtet. Derzeit, so das Handelsblatt weiter, laufen Verhandlungen über die Durchführung der Kündigungen und eine Auffanggesellschaft.

Als einen der Gründe für die Maßnahmen wird der Glasfaserausbau angeführt, der teurer als zunächst angenommen sei. Dafür hatte die Telekom kürzlich eine eigene Tiefbaugesellschaft gegründet, bei der 230 Stellen vorgesehen sind. Auch Renditeversprechen des Vorstandes gegenüber Investoren nennt das Handelsblatt als Faktor für die Stellenstreichungen. Offenbar will das Unternehmen um jeden Preis Kosten sparen.

(nie)