Microsoft: Britische Kartellwächter genehmigen Activision-Übernahme

Bahn frei: Britische Kartellwächter haben die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft genehmigt. Microsoft kann den Deal noch heute abschließen.

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King,County,,Washington,,United,States,-,19,January,2022:,Xbox

(Bild: FP Creative Stock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

"Ein Gamechanger, der den Wettbewerb ankurbeln wird": So beschreibt die britische Kartellbehörde CMA die Übernahme von Activision Blizzard von Microsoft in einer neuen Mitteilung. Nach monatelangem Widerstand haben die britischen Kartellwächter dem 69-Milliarden-Deal nun zugestimmt. Damit fällt für Microsoft die letzte realistische Hürde: Es wird erwartet, dass die Übernahme des US-Publishers noch im Verlauf des Freitags vollzogen wird.

Dass die CMA dem Deal nun doch zugestimmt hat, liegt an der veränderten Deal-Struktur. Das wichtigste Microsoft-Zugeständnis darin betrifft den Cloud-Markt: Die Rechte fürs Streamen von Activision-Spielen über die Cloud sollen an Ubisoft transferiert werden. Das gilt für alle bisherigen Titel von Activision Blizzard auf PC und Konsole. Durch den Rechteverkauf soll sichergestellt werden, dass Microsoft die Spiele von Activision nicht exklusiv auf der eigenen Cloud-Gaming-Plattform des Game Pass anbieten kann.

"Die neue Vereinbarung wird Microsoft davon abhalten, den Wettbewerb im aufstrebenden Cloud-Gaming-Markt zu behindern", schreibt die CMA in ihrer Ankündigung. "Das wird wettbewerbsfähige Preise und Dienstleistungen für britische Verbraucher sicherstellen."

"Wir sind dankbar für die gründliche Prüfung und die heutige Entscheidung der CMA", schreibt Microsoft-Präsident Brad Smith auf X. "Wir haben nun die letzte regulatorische Hürde genommen, um diese Übernahme abzuschließen." Die CMA hatte bereits im September signalisiert, dem veränderten Deal stattgeben zu wollen.

Neben der CMA wollte auch die FTC den Deal aufhalten, scheiterte aber vor Gericht. Gegen dieses Urteil will die US-Behörde noch vorgehen. Sie könnte den Deal aber bestenfalls nachträglich anfechten, Erfolgsaussichten gelten als gering. Kein großer Widerstand kam aus der EU-Kommission, die den Deal bereits im Mai genehmigte und auf eine neue Prüfung verzichtete, nachdem Microsoft die Deal-Struktur als Entgegenkommen an die CMA noch einmal geändert hatte.

An der Börse wurde der Handel mit Activision-Aktien bereits gestoppt. Mit Activision Blizzard sichert sich Microsoft Spiele-Know-How und wertvolle Marken, darunter "Call of Duty", "Candy Crush" und Blizzard-Marken wie "Diablo" oder "Warcraft".

(dahe)