Google bereitet Androids Reparaturmodus vor zum Schutz persönlicher Daten

Im Support-Fall müssen Nutzer ihr Android-Handy bald nicht mehr zurücksetzen. Der neue Reparaturmodus versteckt persönliche Daten vor neugierigen Technikern.

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Techniker mit weißen Handschuhen repariert ein Handy

(Bild: PK Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Vor dem Einschicken eines Android-Smartphones zur Reparatur sollten die Daten per Backup gesichert und das Handy zurückgesetzt werden, sodass keine persönlichen Informationen mehr gespeichert sind. Wenn das Smartphone dann zurückkommt, muss es neu eingerichtet und die Daten wieder aufgespielt werden. Dieses Prozedere will Google künftig mit einem Reparaturmodus für Android vermeiden.

Nutzer können ihr Android-Smartphone künftig in diesen Reparaturmodus versetzen, der die persönlichen Daten vor fremden Augen schützt. In diesem Fall bekommt etwa ein Service-Techniker ein neues Android zu sehen, ohne Daten oder installierte Apps, und kann das System überprüfen sowie eventuelle Probleme diagnostizieren. Der Reparaturmodus kann per Displaysperre wieder deaktiviert werden, aber dazu sind entweder Passcode, Gesicht- oder Fingerabdruckerkennung erforderlich. Auch ein Neustart umgeht den Reparaturmodus nicht.

Ein solches Verfahren ist nicht neu. Samsung bietet dies mit dem "Maintenance Modus" bereits seit dem letzten Jahr an und Google selbst wird das Feature im Dezember auch auf seine Pixel-Handys bringen, wie Androidauthority berichtet. Jetzt aber hat ein Android-Experte im Quellcode des "Android Open Source Project" den Reparaturmodus entdeckt, der für alle Android-Versionen kommen soll, also auch für Android-Smartphones von Drittherstellern wie Xiaomi, Oppo oder Motorola.

Der Android-Experte erklärt bei X (vormals Twitter), dass der Reparaturmodus den Mechanismus der "Dynamic System Updates" nutzt, der Android in ein generisches Systemabbild bootet (GSI, Generic System Image). Das ist nützlich etwa für den Test neuer Betriebssystemversionen. Statt ein anderes GSI zu starten, verwendet der Reparaturmodus jedoch das Original-Betriebssystem mit neuem Nutzerkonto, was ein neues Android nach einem Zurücksetzen des Smartphones simuliert. Wird der Reparaturmodus beendet, startet Android wieder mit dem vorherigen Nutzerkonto. Damit spart sich der Anwender das Backup und Zurückspielen der Daten auf seinem zu reparierenden Smartphone.

Derzeit ist der Reparaturmodus für Android nicht final und es ist auch noch nicht bekannt, wann es in Smartphones verfügbar sein wird. Das hängt auch von den Android-Drittherstellern ab. Der Modus ist aber bereits in einer Beta-Version von Android 14 für Pixel-Handys integriert.

(fds)